Sender Ochsenkopf
Sender Ochsenkopf
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Basisdaten | ||
Ort: | Berg Ochsenkopf bei Warmensteinach | |
Land: | Bayern | |
Staat: | Deutschland | |
Höhenlage: | 1015 m ü. NN | |
Koordinaten: 50° 1′ 48,1″ N, 11° 48′ 30,8″ O | ||
Verwendung: | Fernmeldeturm, Rundfunksender | |
Zugänglichkeit: | Sendeturm öffentlich nicht zugänglich | |
Besitzer: | Bayerischer Rundfunk | |
Turmdaten | ||
Bauzeit: | 1958 | |
Betriebszeit: | seit 1958 | |
Letzter Umbau (Turm): | Turmsanierung 2018 | |
Gesamthöhe: | 191,5 m | |
Daten zur Sendeanlage | ||
Letzter Umbau (Antenne): | 2018 | |
Letzter Umbau (Sender): | 2020 | |
Wellenbereich: | UKW-Sender | |
Rundfunk: | UKW-Rundfunk | |
Sendetypen: | DVB-T, DAB, Richtfunk | |
Positionskarte | ||
Der Sender Ochsenkopf ist ein 191,5 Meter[1] hoher Fernsehturm in Stahlbetonbauweise, der sich seit 1958 auf dem Gipfel des Ochsenkopfes im Fichtelgebirge befindet. Von dem Sendemast werden analoges Radio (UKW), digitales Radio (DAB) und digitales Fernsehen (DVB-T) abgestrahlt. Zudem dient er als Richtfunkknoten.
Der Sendemast des Ochsenkopfs entstand als Ersatz für einen 50 Meter hohen abgespannten Stahlrohrmast, der im Januar 1958 wegen Vereisung eingestürzt war. Er hat trotz Erdkrümmung eine direkte Sichtverbindung zum ca. 135,3 Kilometer entfernten Sender Kreuzberg in der Rhön.
Der Senderturm auf dem Ochsenkopf ist das höchste Bauwerk im Regierungsbezirk Oberfranken. Die Mastspitze ist die höchste Landmarke Frankens auf ca. 1.206 m Seehöhe. Damit ist die Landmarke nur um 50 m über dem des Kreuzbergs in der Rhön.
Geschichte
BearbeitenMit dem Programm des heutigen Bayern 2 begannen im Oktober 1950 die UKW-Sendungen vom Ochsenkopf. Der Asenturm diente zunächst als Antennenträger, bevor 1951 ein 22 Meter hoher Stahlfachwerkturm errichtet wurde. Als fünf Jahre später auch das Erste Deutsche Fernsehen vom Ochsenkopf ausgestrahlt wurde, baute der Bayerische Rundfunk einen 50 Meter hohen Rohrmast, der 1958 einem Sturm zum Opfer fiel. Im selben Jahr wurde der heutige Stahlbetonturm fertiggestellt. Ab dem 12. Februar 1958 strahlte der BR das ARD-Fernsehprogramm auf dem Kanal 4 im VHF-Band I und zwei UKW-Programme jeweils 100 kW vom Ochsenkopfturm ab.[2]
Die Gesamthöhe betrug bis September 2008 163 Meter. Mit der Umstellung auf DVB-T erhielt der Turm einen 25 Meter hohen GfK-Zylinder. Der Turm ist insgesamt 191,5 Meter hoch, der Turmdurchmesser ist am Fundament 22 Meter und an der Spitze 2 Meter.
Das ARD-Fernsehprogramm auf Kanal 4 konnte mit Hilfe einer sogenannten Ochsenkopfantenne in weiten Teilen der DDR, sogar von einigen Bewohnern von Leipzig und Dresden, im „Tal der Ahnungslosen“, empfangen werden.
Selbst in Görlitz war der UKW-Rundfunkempfang vom Ochsenkopf unter Umständen möglich, jedoch war dort der Empfang der Sender aus West-Berlin verbreiteter.
Das analoge Fernsehprogramm der ARD wurde am 25. November 2008 zugunsten von DVB-T abgeschaltet. Empfang war auch in Zittau möglich (Wetter).
Das heutige Empfangsgebiet des Senders Ochsenkopf ist aufgrund seiner hohen Sendeleistung, topographischen Lage und Antennenhöhe vergleichsweise groß. Man kann den Ochsenkopf noch auf den Südhängen des Fläming südlich von Berlin empfangen. Generell ist der Empfang auch im Südharz, im Thüringer Wald, auf den Gipfelkuppen des Erzgebirges und in Halle und Leipzig noch eingeschränkt möglich. Der Empfang hängt dabei vom Wetter, den topographischen Gegebenheiten und der Empfangsantenne ab. Eigentliches Kernsendegebiet ist das nordöstliche Oberfranken sowie die nördliche und mittlere Oberpfalz bis etwa zu den Landkreisen Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Land und Amberg-Sulzbach. Dort wird das Sendegebiet des Senders Ochsenkopf auch von den Empfangsgebieten anderer Sender berührt. Zum zentralen Sendegebiet gehört ebenfalls die Selb-Wunsiedler Hochfläche und der Raum Hof mit angrenzendem Vogtland.
Im böhmischen Becken ist der Ochsenkopf weithin hörbar, insbesondere bis Karlsbad, Pilsen, und auch auf den Höhen rund um Prag kann man einzelne Frequenzen des Ochsenkopf noch hören.
Ergänzt wird der Ochsenkopf im Frankenwald durch einige kleinere Ergänzungssender, weil das Sendesignal dort oft durch die bergige Region beeinträchtigt wird.
Frequenzen und Programme
BearbeitenAnaloges Radio (UKW)
BearbeitenBeim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben. In UKW werden folgende Programme ausgestrahlt:
Frequenz (in MHz) |
Programm | RDS PS | RDS PI | Regiona- lisierung |
ERP (in kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/vertikal (V) |
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90,7 | Bayern 1 | BAYERN_1, B1_Fran_ |
D311, D511 (regional) |
Ober- und Mittelfranken |
100 | ND | H |
91,2 | Bayern 1 | BAYERN_1, B1_NbOpf |
D311, D811 (regional) |
Niederbayern/ Oberpfalz |
20 | D (20°–40°, 120°–220°) | H |
96,0 | Bayern 2 | Bayern_2 | D312 | - | 100 | ND | H |
99,4 | Bayern 3 | BAYERN_3 | D313 | – | 100 | ND | H |
100,3 | Deutschlandfunk | __Dlf___ | D210 | – | 100 | ND | H |
102,3 | BR-Klassik | BR-KLASS | D314 | – | 15 | ND | H |
103,2 | Antenne Bayern | ANTENNE_ | D318 | – | 100 | ND | H |
107,1 | BR24 | BR24____ | D315 | – | 30 | ND | H |
Weitere am Senderstandort Ochsenkopf international koordinierte Frequenzen:
- 88,0 MHz mit 5 kW ERP: Am Senderstandort Großer Waldstein in Betrieb für den Sender Radio Euroherz.
- 89,3 MHz mit 20 kW ERP: Am Senderstandort Großer Waldstein in Betrieb für den Sender Deutschlandfunk Kultur
- 104,3 MHz mit 10 kW ERP: Am Senderstandort Bayreuth für Radio Mainwelle in Betrieb.
Digitales Radio (DAB)
BearbeitenDAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.
Digitales Fernsehen (DVB-T2)
BearbeitenDie DVB-T2 HD-Ausstrahlungen vom Sender Ochsenkopf laufen seit dem 26. September 2018 und sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.
Kanal | Frequenz (in MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex | ERP (in kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polari- sation horizontal (H)/ vertikal (V) |
Modulations- verfahren |
FEC | Guard- intervall |
Bitrate (in MBit/s) |
SFN |
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40 | 626 | ARD Digital (BR) | 100 | ND | H | 64-QAM | 3/5 | 19/128 | 21,56 | Ochsenkopf, Bamberg(Kälberberg) | |
30 | 546 | ARD regional (BR) | 100 | ND | H | 64-QAM | 3/5 | 19/128 | 21,56 | Ochsenkopf, Bamberg(Kälberberg) | |
37 | 602 | Substream 0:
ZDF (ZDFmobil) Substream 1: |
Substream 0:
Substream 1: |
50 | ND | H | 64-QAM | 3/5 | 19/128 | 22 | Ochsenkopf, Bamberg(Kälberberg), Amberg |
1)rbb Berlin außerhalb der Regionalzeiten des BR Fernsehens
2)Für den Empfang des WDR ist ein hbb-TV fähiges Endgerät erforderlich.
Digitales Fernsehen (DVB-T)
BearbeitenDie DVB-T Ausstrahlung erfolgte im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern. Sie wurde am 26. September 2018 zugunsten der Aufnahme des Sendebetriebs im DVB-T2-Verfahren eingestellt.
Kanal | Frequenz (in MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex | ERP (in kW) |
Antennen- diagramm rund (ND), gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H), vertikal (V) |
Modulations- verfahren |
FEC | Guard- intervall |
Bitrate (in MBit/s) |
SFN |
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29 | 538 | ARD Digital (BR) | 100 | ND | H | 16-QAM | 2/3 | 1/4 | 13,27 | Ochsenkopf, Bamberg | |
40 | 626 | ARD regional (BR) Nordbayern |
|
100 | ND | H | 16-QAM | 2/3 | 1/4 | 13,27 | Ochsenkopf, Bamberg |
23 | 490 | ZDFmobil | 50 | ND | H | 16-QAM | 2/3 | 1/4 | 13,27 | Ochsenkopf, Amberg |
Analoges Fernsehen
BearbeitenBis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:
Kanal | Frequenz (MHz) |
Programm | ERP (kW) |
Sendediagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
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4 | 62,25 | Das Erste (BR) | 100 | D | V |