Kulmitzen

Ortschaft in der Gemeinde Straßburg im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten

Kulmitzen ist eine Ortschaft in der Gemeinde Straßburg im Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 0 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]).

Kulmitzen (Einzelsiedlung)
Ortschaft
Kulmitzen (Österreich)
Kulmitzen (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Straßburg (Kärnten)  (KG St. Georgen)
Koordinaten 46° 56′ 11″ N, 14° 24′ 2″ OKoordinaten: 46° 56′ 11″ N, 14° 24′ 2″ Of1
Höhe 950 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 0 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 1 (2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01715
Bild
Kulmitzen Nr. 6
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
0
 
Kulmitzen Nr. 2, vulgo Teichbauer

Die Ortschaft liegt im Norden des Bezirks Sankt Veit an der Glan, am Mödringbergzug, am Nordostrand der Gemeinde Straßburg, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde St. Georgen. Der Ort ist zwar nur 1 ½ bis 2 ½ km Luftlinie von der Stadt Friesach entfernt, liegt aber 300 Höhenmeter höher, ist nur auf unbefestigten Wegen erreichbar und vom für Kulmitzen zuständigen Gemeindehauptort Straßburg etwa 15 Straßenkilometer entfernt.

Nur mehr zwei Gebäude des Orts sind erhalten, und auch die sind nicht mehr bewohnt: der Teichbauer (Kulmitzen Nr. 2) bei den Drei Teichen, der am leichtesten von Micheldorf aus erreichbar ist, und das Haus Kulmitzen Nr. 6, das am leichtesten von Friesach über Dörfl erreichbar ist.

Geschichte

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Kulmitzen wird als im 13. Jahrhundert als Cholmenz genannt.[2] Vom 12. bis zum 17. Jahrhundert wurde hier Silberbergbau betrieben, von Mitte des 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde Eisenerz gefördert.[3] In josephinischer Zeit erwog man die Errichtung einer Lokalkaplanei in Dobersberg (Gemeinde Straßburg), die für Dobersberg und Kulmitzen (die beiden Orte hatten damals insgesamt mehr als 150 Einwohner) zuständig gewesen wäre.[4]

 
Am Marterl bei Kulmitzen Nr. 6 wird an die ehemals im Ort lebenden Familien Fuchs, Egging, Schmied, Krainer/Jauernegger vulgo Bartl erinnert.

Seit Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts gehört Kulmitzen zur Stadtgemeinde Straßburg. Aufgrund der Land- und Höhenflucht wurde der Ort allmählich verlassen. Die meisten Häuser verfielen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wurden abgetragen, so auch das kulturgeschichtlich bedeutsame, aus dem 17. Jahrhundert stammende Haus des Hutmanns (ehemals Kulmitzen Nr. 8).

Bevölkerungsentwicklung

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Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 9 Häuser, 37 Einwohner[5]
  • 1880: 9 Häuser, 23 Einwohner[6]
  • 1890: 4 Häuser, 31 Einwohner[7]
  • 1900: 5 Häuser, 34 Einwohner[8]
  • 1910: 5 Häuser, 28 Einwohner[9]
  • 1923: 5 Häuser, 28 Einwohner[10]
  • 1934: 31 Einwohner[11]
  • 1961: 4 Häuser, 13 Einwohner[12]
  • 2001: 1 Gebäude (davon 1 mit Hauptwohnsitz) mit 2 Wohnungen und 1 Haushalt; 3 Einwohner und 2 Nebenwohnsitzfälle; 0 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, 0 Arbeitsstätten[13]
  • 2011: 1 Gebäude, 1 Einwohner, 1 Haushalt, 0 Arbeitsstätten[14]
  • 2021: 1 Gebäude, 0 Einwohner, 0 Haushalte, 0 Arbeitsstätten.[15]
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Commons: Kulmitzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Primus Lessiak: Die kärntnischen Stationsnamen. in: Carinthia I, 1922. S. 87.
  3. Manfred Puttner: Pyromorphit von der Kulmitzen. in: Carinthia II, 1988. S. 99f.
  4. Österreichische Akademie der Wissenschaften: Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Teil 2, Band 8, 1958. S. 202.
  5. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 67.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 54.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 55.
  8. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 72.
  9. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 37.
  10. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 15.
  11. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 15.
  12. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
  13. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 123.
  14. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  15. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 44.