Gassarest
Gassarest ist ein Ort im Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten (Österreich). Durch die Streusiedlung verläuft heute die Grenze zwischen den Gemeinden Gurk und Straßburg, wodurch der Ort in zwei Ortschaften zerfällt: Die Ortschaft Gassarest in der Gemeinde Gurk hat 8 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]), die Ortschaft Gassarest in der Gemeinde Straßburg hat 5 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]).
Lage
BearbeitenDer Ort liegt im Nordwesten des Bezirks Sankt Veit an der Glan, an den Ausläufern des Mödringbergzugs linksseitig im Gurktal, und zwar rechtsseitig des Mühlbachgrabens und des Unterlaufs des Draschelbachs. Die Zufahrten zu allen zum Ort gehörenden Häuser verzweigen sich vom Tal des Draschelbachs aus, in das von der Gurktal Straße aus im Westen des Gemeindegebiets von Gurk eine Straße führt. Das bedeutet, dass die in der Gemeinde Straßburg lebenden Bewohner von Gassarest ihren Gemeindehauptort nur über den Gemeindehauptort ihrer Nachbargemeinde Gurk erreichen können.
In der Katastralgemeinde Gurk der Gemeinde Gurk liegen Harber oder Antiskeusche (Gassarest Nr. 1 und 3), Lager (Nr. 2 und 21) und Bergmörtl (Nr. 15). In der Katastralgemeinde Straßburg Land der Gemeinde Straßburg liegen Mühlbacher (Nr. 4), Wispelhofer (Nr. 6), Astl (Nr. 7), Hübler (Nr. 8), Mattnig (Nr. 9), Walcher oder Walchhube (Nr. 10), Neubauer und Schlägerer oder Schlögerer (Nr. 14, 24 und 25), Waldheim (Nr. 19) und Astlkeusche (Nr. 20).
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname leitet sich vom slowenischen kozarište (= Stätte der Ziegenhirten) ab und ist für 1071 als Gozarist belegt.[2]
Der gesamte Ort Gassarest lag zunächst auf dem Gebiet der Steuergemeinde Straßburg Land und gehörte damit ab Bildung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts zur Gemeinde Straßburg.
Im April 1895 brannte die Hüblerhube samt Wirtschaftsgebäude ab.[3] Im Februar 1896 brannten Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Hofs vulgo Pratz (im Norden von Gassarest; der Hof existiert heute nicht mehr) ab, wobei zwei 4- bzw. 6-jährige Kinder ums Leben kamen.[4] Im November 1896 brannte der Neubauerhof samt Nebengebäuden ab.[5] Im September 1913 brannten Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Mattnighofs ab, ein 6 Monate altes Kind starb in den Flammen.[6]
1925 wurde der südliche Teil des Orts an die Gemeinde Gurk abgetreten. In Verbindung damit wurden auch die Katastralgemeindegrenzen neu gezogen, so dass jene Häuser nun in der Katastralgemeinde Gurk liegen.
Bevölkerungsentwicklung des gesamten Orts
BearbeitenFür den Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
Vor der Teilung, zur Gänze in der Gemeinde Straßburg:
- 1869: 15 Häuser, 103 Einwohner[7]
- 1880: 15 Häuser, 96 Einwohner[8]
- 1890: 13 Häuser, 82 Einwohner[9]
- 1900: 11 Häuser, 72 Einwohner[10]
- 1910: 14 Häuser, 85 Einwohner[11]
- 1923: 15 Häuser, 93 Einwohner[12]
Gesamtzahlen seit der Teilung des Orts in die Gemeinden Straßburg und Gurk:
- 1961: 14 Gebäude, 74 Einwohner[13][14]
- 2001: 16 Gebäude (davon 8 mit Hauptwohnsitz) mit 14 Wohnungen; 25 Einwohner und 3 Nebenwohnsitzfälle; 9 Haushalte; 0 Arbeitsstätten, 7 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[15][16]
- 2011: 15 Gebäude, 15 Einwohner, 9 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[17][18]
- 2021: 14 Gebäude, 14 Einwohner, 9 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[19][20]
Ortschaft Gassarest (Gemeinde Gurk)
BearbeitenGassarest (Zerstreute Häuser) Ortschaft | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | St. Veit an der Glan (SV), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan | |
Pol. Gemeinde | Gurk (KG Gurk) | |
Koordinaten | 46° 53′ 0″ N, 14° 15′ 30″ O | |
Höhe | 720 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 8 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 5 (1. Jän. 2021 | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 01329 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenFür die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1961: 4 Häuser, 22 Einwohner[13]
- 2001: 5 Gebäude (davon 3 mit Hauptwohnsitz) mit 6 Wohnungen; 13 Einwohner und 0 Nebenwohnsitzfälle; 4 Haushalte; 0 Arbeitsstätten, 3 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[15]
- 2011: 5 Gebäude, 9 Einwohner, 4 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[17]
- 2021: 5 Gebäude, 8 Einwohner, 4 Haushalte, 0 Arbeitsstätten[19]
Ortschaft Gassarest (Gemeinde Straßburg)
BearbeitenGassarest (Zerstreute Häuser) Ortschaft | |
---|---|
Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | St. Veit an der Glan (SV), Kärnten |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan |
Pol. Gemeinde | Straßburg (KG Straßburg Land) |
Koordinaten | 46° 53′ 39″ N, 14° 14′ 59″ O |
Höhe | 980 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 5 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 9 (1. Jän. 2021 | )
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 01703 |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Bevölkerungsentwicklung seit der Teilung
BearbeitenFür die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1934: 78 Einwohner[21]
- 1961: 10 Häuser, 52 Einwohner[14]
- 2001: 11 Gebäude (davon 5 mit Hauptwohnsitz) mit 8 Wohnungen; 12 Einwohner und 3 Nebenwohnsitzfälle; 5 Haushalte; 0 Arbeitsstätten, 4 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[16]
- 2011: 10 Gebäude, 6 Einwohner, 5 Haushalte, 0 Arbeitsstätten[18]
- 2021: 9 Gebäude, 6 Einwohner, 5 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[20]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Gesamtausgabe: Carinthia I. Mitt(h)eilungen des Geschichtsvereines für Kärnten / Carinthia I. Geschichtliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens (Mitteilungen des Geschichtsvereines für Kärnten) / Carinthia I. Geschichtliche und volkskundliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens, Jahrgang 1892, S. 188 (online bei ANNO).
- ↑ Schadenfeuer. In: Klagenfurter Zeitung, 20. April 1895, S. 847 (online bei ANNO).
- ↑ Tod in den Flammen. In: Lavantthaler Bote / Unterkärntnerische Nachrichten (vormals Lavanttaler Bote) / Unterkärntner Nachrichten (vormals Lavanttaler Bote), 29. Februar 1896, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Schadenfeuer. In: Klagenfurter Zeitung, 14. November 1896, S. 2429 (online bei ANNO).
- ↑ Gurk (Schweres Brandunglück). In: Kärntner Zeitung / Kärntner Tagblatt, 21. September 1913, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 68.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 53.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 54.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 72.
- ↑ Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 37.
- ↑ Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 15.
- ↑ a b Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
- ↑ a b Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
- ↑ a b Ortsverzeichnis 2001 Kärnten (PDF; 4,7 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-41-2, S. 104.
- ↑ a b Ortsverzeichnis 2001 Kärnten (PDF; 4,7 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-41-2, S. 123.
- ↑ a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014. S. 40.
- ↑ a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014. S. 47.
- ↑ a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 38.
- ↑ a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 47.
- ↑ handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 15.