Lasowskoje
Lasowskoje (russisch Лазовское, deutsch Trömpau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenDie Ortschaft liegt in der historischen Region Ostpreußen, 17 Kilometer nordöstlich von Königsberg (Kaliningrad).
Lasowskoje ist über die Kommunalstraße 27K-053 zu erreichen, die von der Regionalstraße 27A-024 (ex A190) unweit der Stadtgrenze von Gurjewsk (Neuhausen) über Schemtschuschnoje (Kirche Schaaken) bis nach Kaschirskoje (Schaaksvitte) am Kurischen Haff führt. Bis 1945 war Powarben (heute russisch: Stepnoje) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Prawten–Schaaksvitte (Lomonossowo–Kaschirskoje) der Königsberger Kleinbahn, die heute nicht mehr existiert.
Geschichte
BearbeitenDas bis 1946 Trömpau[2] genannte Dorf geht in seiner Gründung auf das Jahr 1387 zurück. Im Jahre 1874 wurde das damals noch in Landgemeinde und Gutsbezirk unterteilte Dorf in den neu geschaffenen Amtsbezirk Powarben[3] (russisch: Stepnoje) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 20. September 1897 wurde die Landgemeinde Trömpau in den gleichnamigen Gutsbezirk eingemeindet, und am 17. September 1905 das Vorwerk Trömpau als neuer Gutsbezirk namens Konradshorst (russisch: Georgijewskoje) aus dem Gutsbezirk Trömpau herausgelöst. Trömpau verzeichnete im Jahre 1910 157 Einwohner[4].
Am 30. September 1928 schlossen sich die Gutsbezirke Konradshorst (Georgijewskoje), Krumteich (Selenopolje), Sallecken (Lessossekowo, nicht mehr existent) und Trömpau zusammen und bildeten die neue Landgemeinde Trömpau, die am 14. Mai 1930 aus Gründen der Auflösung des Amtsbezirks Powarben zum Amtsbezirk Sudnicken[5] (Pirogowo) kam.
Im Jahre 1933 zählte Trömpau 365 Einwohner, deren Zahl 1939 noch 307 betrug[6]. 1939 wurde der Amtsbezirk Sudnicken in den neu gebildeten Landkreis Samland eingegliedert und blieb ihm bis 1945 zugehörig.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam Trömpau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Lasowskoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kosmodemjanski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[7] Später gelangte der Ort in den Marschalski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Lasowskoje zur Landgemeinde Chrabrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.
Kirche
BearbeitenMehrheitlich war die Bevölkerung Trömpaus vor 1945 evangelischer Konfession und in das Kirchspiel Schaaken mit Pfarrsitz in Kirche Schaaken (heute russisch: Schemtschuschnoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Lasowskoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Marschalskoje (Gallgarben), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg). Sie ist der Propstei Kaliningrad[8] in der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugeordnet.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Trömpau
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Damerau/Powarben
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Sudnicken
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.