Lesnoje (russisch Лесное, deutsch: Ludwigswalde) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Lesnoje
Ludwigswalde

Лесное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Ludwigswalde (bis 1947)
Bevölkerung 815 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 061
Geographische Lage
Koordinaten 54° 38′ N, 20° 33′ OKoordinaten: 54° 37′ 59″ N, 20° 32′ 57″ O
Lesnoje (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lesnoje (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lesnoje (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lesnoje (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Lesnoje liegt neun Kilometer vom Stadtzentrum Kaliningrads (Königsberg (Preußen)) südöstlich der Metropole an der Regionalstraße 27A-017 (ex A195).

Bahnstation ist das Nachbardorf Otwaschnoje (Wickbold) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Bagrationowsk.

Geschichte

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Luftbild aus dem Jahre 1936

Bis 1945 war Ludwigswalde ein Dorf im Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Bis 1938 gehörte es zum dann umgegliederten Landkreis Königsberg.

Am 15. Dezember 1900 war der Gutsbezirk Friedrichshof (heute russisch: Maloje Lesnoje) in die Landgemeinde Ludwigswalde eingegliedert worden. Während Ludwigswalde direkt an der deutschen Reichsstraße 128 lag, war Friedrichshof ein wenig abseits am Ufer der heutigen Lesnaja angesiedelt.

Im Jahre 1910 lebten in der Gemeinde Ludwigswalde mit Friedrichshof 783 Menschen. Ihre Zahl betrug 1933 noch 655 und stieg bis 1939 auf 783.

Im Jahre 1874 wurden die damals noch selbständigen Orte Ludwigswalde und Friedrichshof zum Amtsbezirk Ludwigswalde zusammengefasst. Im Jahre 1895 kam der Nachbarort Wickbold (heute russisch: Otwaschnoje) dazu.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Ludwigswalde im Jahr 1945 zur Sowjetunion. Im 1947 Jahr erhielt der Ort den russischen Namen Lesnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Selenopolski selski Sowet im Rajon Kaliningrad zugeordnet.[2] Später gelangte der Ort in den Nowomoskowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk. Von 2008 bis 2013 gehörte Lesnoje zur Landgemeinde Nowomoskowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Ludwigswalde war vor 1945 Pfarrsitz für das evangelische Kirchspiel Ludwigswalde, das zum Kirchenkreis Königsberg-Land I der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Nachbarpfarren waren Lichtenhagen (heute russisch: Jablonewka), Mahnsfeld (Polewoje), Tharau (Wladimirowo) und Borchersdorf (Selenopolje).

Heute liegt Lesnoje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad (Königsberg), die zur Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Kirchspielorte

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Zum Kirchspiel Luwigswalde gehörten bis 1945 die Orte:

Pfarrer bis 1945

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Seit der Reformation amtierten in Ludwigswalde bis 1945 insgesamt 24 evangelische Geistliche:

  • Caspar Scheller, 1537
  • Johann Wichmannsdorf, 1579
  • Paul Gehrcke, ab 1585
  • Caspar Reulinus, ab 1598
  • Johann Vorhoff, 1632–1647
  • Johann Cörber, 1647–1686
  • Heinrich Lange, 1665–1682
  • Matthäus Cörber, 1682–1685
  • Andreas Friderici, 1685–1696
  • Jacob Dicker, 1694–1700
  • Johann Coerdes, bis 1735
  • Michael Mältzer, 1735–1762
  • Carl Ernst Sanden, 1762–1798
  • Johann Christian Kirchner, 1798–1802
  • Theodor David Lenski, 1802–1812
  • (Vakanz)
  • Johann Carl Fr. Engel, 1821–1823
  • Gottlieb Benjamin Druwe, 1823–1830
  • Friedrich Georg Sande, 1831–1832
  • Friedrich Ed. Skottke, 1832–1837
  • Gustav (Julius Ludwig) Woltersdorff, 1837–1872[3]
  • Gustav Albert Joachim, 1872–1890
  • Emil F. O. Schimmelpennig, 1890–1913
  • Otto Emil Richard Ziegler, 1914–1926
  • Willy Behnke, 1926–1945

Kirchenbücher

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Von den Ludwigswalder Kirchenbüchern liegen die Taufdokumente aus den Jahren 1873–1903 im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin.

Literatur

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  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968.
  • Christa Stache: Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil 1. Berlin 1992³.

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  3. Woltersdorff (1807–1872) war Angehöriger des Corps Masovia.