Orlowka (russisch Орловка, deutsch Nesselbeck) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Orlowka
Nesselbeck

Орловка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Nesselbegk (um 1539), Nesselbeg (um 1542),
Nesselbek (nach 1565), Nesselbeck (bis 1946)
Bevölkerung 1354 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238324
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 095
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 20° 32′ OKoordinaten: 54° 47′ 39″ N, 20° 31′ 48″ O
Orlowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Orlowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Orlowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Orlowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Orlowka liegt im mittleren Samland zehn Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Kaliningrad (Königsberg) an der Regionalstraße 27A-001 (ex Fernstraße A191). Der Ort ist seit 1885 Bahnstation, bis 1945 Nesselbeck, seither „O.p.7 km“ (russisch: ostanowotschny punkt = Haltepunkt) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte

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Aus dem bis 1946 „Nesselbeck“[2] genannte Gutsdorf wurde am 26. Oktober 1893 der Gutsbezirk Nesselbeck innerhalb des Amtsbezirks Trutenau[3] (russisch: Medwedewka) gebildet und gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), danach bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Das Nesselbecker Gut gehörte über Jahrhunderte der Familie von Schendorff[4].

Im Jahre 1910 zählte Nesselbeck 184 Einwohner[5]. Am 30. September 1928 verlor das Dorf seine Eigenständigkeit und wurde nach Trutenau (Medwedewka) eingemeindet.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Nesselbeck mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Orlowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Später gelangte der Ort in den Kutusowski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Orlowka zur Landgemeinde Kutusowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Das frühere Gutshaus wurde in jüngster Zeit wiederhergestellt, ebenso einige Stallgebäude, in denen heute eine Pferdepension untergebracht ist. Im damaligen Schweinestall befindet sich heute ein Sommerrestaurant.

Bis 1945 war die fast ausnahmslos evangelische Bevölkerung Nesselbecks in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Quednau (russisch: Sewernaja Gora), heute im Leningrader Rajon der Stadt Kaliningrad gelegen, eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johann Gustav Brehm. Heute liegt Orlowka im Einzugsbereich der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Nesselbeck
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Trutenau
  4. Nesselbeck bei ostpreussen.net
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info