Tscheremchowo (russisch Черемхово, deutsch Dossitten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Tscheremchowo
Dossitten

Черемхово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1395
Frühere Namen Desyten (um 1414), Diesytten (um 1539),
Diesitten (um 1565), Dossitten (bis 1945)
Bevölkerung 43 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238313
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 143
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 20° 40′ OKoordinaten: 54° 44′ 29″ N, 20° 40′ 10″ O
Tscheremchowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Tscheremchowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Tscheremchowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Tscheremchowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Tscheremchowo liegt zehn Kilometer östlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) an der Kommunalstraße 27K-052 von Gurjewsk (Neuhausen) zur Kommunalstraße 27K-070 in der Nähe von Poddubnoje (Fürstenwalde). Bis 1945 war Sonnigkeim (russisch: Sasanowka) die nächste Bahnstation an der Strecke von Königsberg (Preußen) nach Tapiau (Gwardeisk) der Königsberger Kleinbahn, die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichte

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Das vor 1946 Dossitten[2] genannte Dorf wurde im Jahre 1395 gegründet. Zwischen 1874 und 1945 war das Dossitten in den Amtsbezirk Bulitten[3] (russisch: Awangardnoje) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte der Ort 77 Einwohner[4].

Am 30. September 1928 schloss sich die Landgemeinde Dossitten mit der Landgemeinde Neidtkeim und den Gutsbezirken Fürstenwalde (russisch: Poddubnoje) und Sonnigkeim (Sasanowka) zur neuen Landgemeinde Dossitten zusammen, die 1933 insgesamt 413 und 1939 bereits 464 Einwohner zählte[5].

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Dossitten mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Tscheremchowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jaroslawski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Später gelangte der Ort in den Nisowski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Tscheremchowo zur Landgemeinde Nisowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Aufgrund seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Dossitten bis 1945 in das Kirchspiel Neuhausen (russisch: Gurjewsk) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Herbert Schott.

Heute liegt Tscheremchowo im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg). Sie ist die Hauptkirche der in den 1990er Jahren entstandenen Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Dossitten
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bulitten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  5. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info