Berjosowka (Kaliningrad, Gurjewsk)

Ort in Russland
(Weitergeleitet von Schugsten (südliches Gut))

Berjosowka (russisch Берёзовка, deutsch Schugsten) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Berjosowka
Schugsten

Берёзовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Schoxthe (nach 1540),
Schuxten (um 1785),
Hundekrug (um 1820),
Schugsten (bis 1946)
Bevölkerung 82 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238314
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 011
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 20° 32′ OKoordinaten: 54° 50′ 7″ N, 20° 32′ 0″ O
Berjosowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Berjosowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Berjosowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Berjosowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Berjosowka liegt 13 Kilometer nördlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) an der Regionalstraße 27A-001 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128), die Kaliningrad und Orlowka (Nesselbeck) mit Selenogradsk (Cranz) verbindet. Bei Berjosowka wird die Straße von der früheren Strecke der Kleinbahn Groß Raum–Ellerkrug (heute Güterverkehrsstrecke zum Flughafen Kaliningrad bei Chrabrowo (Powunden)), an der das damalige Schugsten Bahnstation war.

Geschichte

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Das einstige Gutsdorf „Schugsten“[2] (ein Gutsdorf gleichen Namens befand sich vor 1946 zwei Kilometer nördlich, bis 1938 Norgehnen, heute russisch: Schatrowo) wurde am 13. Juni 1874 namensgebender Ort für den neu errichteten Amtsbezirk Schugsten[3], der bis 1930 bestand und zum Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Schugsten 82 Einwohner[4].

Am 1. Januar 1929 schlossen sich die Gutsbezirke Kanten (russisch: Jelniki), Norgehnen (Schatrowo) und Schugsten zur neuen Landgemeinde Norgehnen zusammen. Sie kam – nach Auflösung des Amtsbezirks Schugsten – zum Nachbaramtbezirk Fritzen (Sosnowka), ebenfalls im Landkreis Fischhausen (ab 1939 Landkreis Samland) gelegen. Die Landgemeinde Norgehnen erhielt im Jahre 1938 den Namen „Schugsten“.

Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde die Region des nördlichen Ostpreußens der Sowjetunion unterstellt. Die beiden Orte Schugsten wurden wieder verselbständigt: das südlich gelegene Schugsten erhielt im Jahr 1950 die russische Bezeichnung „Berjosowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Später gehörte der Ort zum Chrabrowski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Berjosowka zur Landgemeinde Chrabowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Amtsbezirk Schugsten (1874–1930)

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Zwischen 1874 und 1930 bildete Schugsten einen eigenen Amtsbezirk innerhalb des Landkreises Fischhausen mit den Orten[6]:

Name Russischer Name Bemerkungen
Landgemeinde:
Trentitten Saizewo
Gutsbezirke:
Kanten Jelniki 1929 in die Landgemeinde Norgehnen eingegliedert
Norgehnen Schatrowo 1929 in eine Landgemeinde umgewandelt
Schreitlacken Morschanskoje 1928 in die Landgemeinde Trentitten eingegliedert
Schugsten Berjosowka 1929 in die Landgemeinde Norgehnen eingegliedert
seit 1898: Backeln Kudrinka 1928 in die Landgemeinde und den
Amtsbezirk Rudau eingegliedert

Im Jahre 1930 wurden die beiden noch den Amtsbezirk Schugsten bildenden Gemeinden Trentitten und Norgehnen in den Amtsbezirk Fritzen umgegliedert und der Amtsbezirk Schugsten zum 23. April 1930 aufgelöst. Die Gemeinde Norgehnen erhielt 1938 den Namen „Schugsten“.

Die vor 1945 überwiegend evangelische Einwohnerschaft von Schugsten war in das Kirchspiel Laptau (russisch: Muromskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Berjosowka im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Schugsten
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Fritzen/Schugsten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Rolf Jehke, Amtsbezirk Fritzen/Schugsten (wie oben)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)