Die UEFA Champions League 2009/10 war die 18. Spielzeit des wichtigsten europäischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften im Fußball unter dieser Bezeichnung und die 55. insgesamt. Am Wettbewerb nahmen 76 Klubs aus 52 Landesverbänden teil. Lediglich der Liechtensteiner Fussballverband stellte keinen Vertreter.
Die Saison begann mit der ersten Qualifikationsrunde am 30. Juni 2009 und endete mit dem Finale im Estadio Santiago Bernabéu in Madrid am 22. Mai 2010, erstmals an einem Samstag.[1] Dort schlug Inter Mailand den FC Bayern München mit 2:0 und gewann nach 1964 und 1965 zum dritten Mal den Wettbewerb.
Torschützenkönig des Wettbewerbs wurde wie in der Vorsaison der Argentinier Lionel Messi von FC Barcelona mit acht Toren.
Bei den Auslosungen wurden die Mannschaften gemäß ihren Klub-Koeffizienten jeweils hälftig in gesetzte (stärkere) und ungesetzte (schwächere) Teams eingeteilt und einander zugelost.
Ab der dritten Qualifikationsrunde gab es zwei getrennte Lostöpfe: nationale Meister werden nur gegen andere nationale Meister gelost, wogegen „Verfolger“, also zweit-, dritt- oder viertplatzierte Vereine nur gegen andere „Verfolger“ gelost wurden.
Die letzte Qualifikationsrunde wurde zwecks besserer Vermarktungschancen „Play-off“ genannt. Auch in den Play-offs wurden „Meister“ und „Verfolger“ getrennt ausgelost. Ab dieser Runde wurden sämtliche Spiele zentral von der UEFA vermarktet, um höhere Medien-Aufmerksamkeit und damit steigende Werbeeinnahmen zu generieren.
An der Gruppenphase nahmen 32 Teams teil. Direkt über die Ligaplatzierung der Vorsaison qualifizierten sich 22 Teams, die Meister der Nationen auf den Plätzen 1–12 der Fünfjahreswertung, die Zweiten der Plätze 1–6, sowie die Dritten der Plätze 1–3. Da Titelverteidiger FC Barcelona bereits als Spanischer Meister direkt für die Gruppenphase qualifiziert war, ging der Startplatz an den Meister von Platz 13. Hinzu kamen noch die zehn Vereine (je fünf über den Champions-Weg und den Platzierungsweg) aus den Qualifikationsrunden.
Die Gruppensieger und -zweiten qualifizierten sich für das Achtelfinale, die Gruppendritten spielten im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League weiter, die Gruppenvierten schieden komplett aus dem Europapokal aus. Bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mannschaften nach den Gruppenspielen wurde die Platzierung durch folgende Kriterien ermittelt:
Die Gruppensieger trafen auf die Gruppenzweiten, letztere hatten zuerst Heimrecht. Zum Zwecke der besseren Vermarktung durch weniger gleichzeitig stattfindende Begegnungen wurde das Achtelfinale auseinandergezogen. Die insgesamt 16 Spiele wurden nun verteilt auf vier Wochen, an acht Spieltagen mit je zwei Spielen ausgetragen, statt wie vorher in zwei Wochen, an vier Spieltagen mit je vier Spielen.
Die Hinspiele fanden am 16., 17., 23. und 24. Februar 2010, die Rückspiele am 9., 10., 16. und 17. März 2010 statt.
Das Endspiel fand erstmals an einem Samstag statt. Inter Mailand gewann das Finale mit 2:0 gegen den FC Bayern München. Für Inter war es der dritte Gewinn des höchsten europäischen Titels bei der fünften Finalteilnahme. Die Bayern standen zum achten Mal im Endspiel (vier Titel). Durch den Sieg Inters blieb Italien in der Fünfjahreswertung der UEFA knapp auf dem dritten Platz vor Deutschland und stellte damit vorerst weiterhin drei Feststarter und einen Qualifikanten für die UEFA Champions League. Mit dem Finalsieg gelang Inter Mailand zudem zusammen mit der nationalen Meisterschaft und dem Pokalsieg der Gewinn des Triples. Den Bayern wäre bei einem Sieg dasselbe gelungen.