Kooperation mit dem Theatermuseum Düsseldorf

Gespräche, Abstimmungen und Planungen im Theatermuseum Düsseldorf

Theater sind mehr als nur historische Gebäude. Um diesem Fakt gerecht zu werden, hat sich ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet ein (für einen Berufstätigen) ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er will die Artikel bei Wikipedia verbessern, die das Theaterwesen in Düsseldorf behandeln.

Dr. Michael Matzigkeit, Leiter der Sammlungen des Theatermuseums Düsseldorf, beobachtet Wikipedia seit vielen Jahren und hat auch schon öfter eigene Beiträge eingebracht (Benutzer:mgm). Als Theaterwissenschaftler kennt er sich gut mit dem Thema aus und bringt neben jahrzehntelanger Forschungsarbeit auch praktische Erfahrung mit. Der Stand seines Spezialgebietes bei Wikipedia ist typisch für das Projekt: Es gibt inzwischen zahlreiche Artikel, die auch hervorragend auf bestimmte Aspekte des Themas eingehen. Aber es gibt keinen Überblicksartikel, der das Wichtigste der Einzelartikel mit weiter Perspektive zusammenfasst. Auch sind die Artikel zu den einzelnen Theatern inhaltlich unausgewogen: Der bauhistorische und architektonische Aspekt ist oft hervorragend ausgearbeitet, aber das Theater wird nicht als Spielstätte charakterisiert, das Programm und das Ensemble kommen kaum vor. Und hin und wieder sind Einzelheiten schlichtweg falsch dargestellt: Dass das Schauspielhaus Düsseldorf und das Düsseldorfer Schauspielhaus zwei vollkommen verschiedene Einrichtungen sind und überhaupt nichts miteinander zu tun haben, ahnt der Laie nicht.

Um diese Missstände zu beheben, hat mgm eine Checkliste von Artikeln und Themen angelegt und arbeitet sie sukzessive ab – in seiner Arbeitszeit, ohne Mitarbeiter. Dabei ist er als „Externer“ auf das Wohlwollen und die Hilfe der eingefleischten Wikipedianer angewiesen. Den Kontakt zur Community habe ich (Jonathan Groß) vor kurzem hergestellt.

Von dieser Zusammenarbeit profitieren beide Seiten: Das Theatermuseum Düsseldorf wird seinem pädagogischen Auftrag gerecht, Wissen über das Theater in Düsseldorf zu verbreiten; und Wikipedia gewinnt in diesem Bereich an Qualität. Aber die Kooperation muss nicht dabei stehen bleiben: In Zukunft könnte das Theatermuseum Düsseldorf Teile seiner Bestände zur Ergänzung des Wikipedia-Medienangebots freigeben. Außerdem hat mgm angeboten, mit interessierten Wikipedianern eine Stadtführung zu veranstalten, bei der er die bauliche Geschichte und Gegenwart der Düsseldorfer Theater erläutert. Ergreifen wir diese Gelegenheit zum Lernen und Kennenlernen! (J.G. 31.10.

Von Wikiliebe und Wikipedianerinnen-Abschreckung

Alle halbwegs Eingeweihten wissen: Bei der Frauenbeteiligung liegt Wikipedia nur knapp vor den Männergesangsvereinen. Schön deshalb eigentlich, dass wieder einmal ein Projekt zur Einführung von Studierenden in die Artikelerstellung für Wikipedia angelaufen ist. Diesmal liegt der inhaltliche Seminarschwerpunkt bei der Einübung in wissenschaftliches Arbeiten. Hauptzielgruppe sind – Achtung!: – weibliche Studierende. Für die wikipedia-seitige Betreuung wurden zwei erfahrene Wikipedianer-Kollegen gewonnen, um als Referenten für je eine Seminargruppe zu fungieren. Da die Teilnehmerinnen sich das Seminar auf ihre Gesamtstudienleistung sollen anrechnen lassen können, sind als Leistungsnachweise die Erstellung eines Wikipedia-Artikels einschließlich der dazu notwendigen Kommunikations- und Diskussionsschritte vorgesehen. Das ganze lief wikipedia-öffentlich über die dafür eingerichtete Projektseite und die Benutzerdiskussionsseiten der beiden Referenten an.

Nun aber kommt die männliche Wiki-Liebe nach Art des väterlichen Beschützerinstinkts variantenreich ins Spiel: Kritisch aufgeboten werden, wohlgemerkt zu dieser Einstiegsphase, 1. „informelle Machtzelebrierung“ via Anredeformen, 2. Praxisferne in Sachen Literaturrecherche, 3. Ideologieindoktrination hinsichtlich der Wikipedia-Qualitätsansprüche, 4. wikipediafremde bepunktete Leistungsbewertung, 5. mangelnde Transparenz des Vorhabens für die WP-Community. In einem Anschlussbeitrag auf der Diskussionsseite zu diesem Hochschulprojekt wird im Hinblick auf die „geradezu abartig hohen Leistungsanforderungen“ nachgelegt: „Ich für meinen Teil habe jedoch keinerlei Bock, mir diese Form der Sklavenausbeutung in diesem Portal tatenlos anzugucken.“

Diese Ankündigung wurde anscheinend umgehend wirkungsvoll in die Tat umgesetzt. Denn nachdem der so vielfältig Besorgte seine Abschreckungssignale direkt auf Benutzerdiskussionsseiten von Seminarteilnehmerinnen platziert hatte, ist der von ihm unmittelbar ins Visier genommene Wikipedia-Referent als Seminarbetreuer ausgestiegen. Das ist nun vielleicht einerseits als entwickelteres Beispiel für die projektinterne Wikiliebe zu reflektieren; andererseits wäre es schön, wenn die Einarbeitung potentieller neuer Wikipedianerinnen und Wikipedianer energischer unterstützt und gegen Störmanöver geschützt würde. -- Barnos (25. 10. 2012)
P. S.: Selbstverständlich gibt es schon lange auf der Diskussionsseite gegen die heftigen Argumente auch starke Gegenargumente. Seine eigene Wahrheit muss daher jeder selbst dazwischen suchen. DerHexer (25. 10. 2012)

Artikel-Feedback-Tool für de-WP? WP:AFT – Hilf mit!

Das fragliche Kästchen – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia
Die persönliche Feedback-Beobachtungsliste – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia

„Zum ersten Mal überhaupt eine Verbindung herstellen, zwischen den Autoren und den Nur-Lesern“ – mit diesen treffenden Worten umschrieb Benutzer Geoz vor einiger Zeit den Sinn und Zweck des sogenannten Article Feedback Tool (AFT).

Das AFT ist eine Erweiterung der MediaWiki-Software. In seiner Version 5 platziert es am Artikelende ein kleines Kästchen, das vom Leser seine Einschätzung des Textes abfragt (positiv/negativ) und ihm Gelegenheit zum Kommentar gibt. Die Version wird seit Dezember 2011 in der englischsprachigen Wikipedia getestet.

Die Evaluation führt zu interessanten Ergebnissen: Das Feedback ist zahlreich und nutzbringend. Dabei wird die Diskussionsseite nicht kannibalisiert, denn während sie eher Raum für komplexe Kommentare und internen Dialog bietet, bedient das AFT den Wunsch nach schneller, einfacher Bewertung durch Externe. Naturgemäß ist das Resultat undifferenzierter, aber auch häufiger, die gesammelte Bewertung erlaubt dann eine Einschätzung, inwieweit der Artikel Leserbedürfnissen entspricht, und kann so als Indikator zur Verbesserung dienen. Markierungen und Filterungen sowie die Kennzeichnung erledigter Fälle ermöglichen eine nachträgliche Differenzierung des Feedbacks.

Nicht zuletzt ist das AFT auch ein Einfallstor zur Mitarbeit: Leser, die es nutzen, lassen sich deutlich stärker zum Editieren „verleiten“. Nicht unbedingt verwunderlich, denn die Frage „Was kann ich in Wikipedia tun?“ ist ja schon beantwortet.

Nach der Testphase wird in der englischsprachigen Wikipedia das Article Feedback Tool Version 5 derzeit eingeführt, im ganzen Artikelbestand wird bald also das Kästchen mit der Frage „Did you find what you were looking for?“ erscheinen. Seit einem ersten Artikel im Kurier haben sich in den anschließenden Diskussionen (u.a. [1], [2], [3]) und auf der entsprechenden Wikipedia-Seite zahlreiche Nutzer interessiert an einem Test auch für die deutschsprachige Wikipedia gezeigt. Eine sehr konstruktive Diskussion hat dazu geführt, dass mittlerweile ein Entwurf für eine Pilotphase einschließlich eines Zeitplans dazu steht, weitere Beteiligung ist gern gesehen.

Bevor der Test aber angegangen werden kann, sind einige Aufgaben noch offen. Kritisch ist vor allem die Übersetzung der Hilfe-Seiten, diese sind bisher nur im Rohbau importiert:

Hilfe zum Übersetzen wird gesucht, wer Lust dazu hat, ist herzlich eingeladen. Aber auch andere Schritte fehlen noch, so das Erstellen eines Workflow-Schemas, eines fundierten Zeitplans oder einer Umfrage. DB_WMDE, 22.10.

Update: Inzwischen sind die Übersetzungen bereits begonnen worden und auch ein erster Entwurf für Wikipedia:Umfragen/Artikel-Feedback-Tool steht. Weitere Hilfe ist aber erwünscht, insbesondere das Thema Workflow ist noch unbearbeitet. DB_WMDE, 23.10.

Logowettbewerb zum Festivalsommer 2013

Wie jedes ernsthafte Projekt sollte auch der Festivalsommer 2013 ein Logo bekommen, das wir hier auf den Seiten, bei den hochgeladenen Bildern und auf den Shirts der Teilnehmer nutzen können. Da der Initiator maximal unkreativ und noch dazu nicht wirklich technisch versiert ist, würde er diese Aufgabe gern an kompetentere Personen abgeben – in Form eines Wettbewerbs: Ich möchte alle kreativen WPianer und gern auch Externe aufrufen, hier bis zum 9. November 2012 Vorschläge für potenzielle Logos zu unterbreiten, die ich danach gern eine Woche in der Community zur Abstimmung stellen möchte. Das Logo mit den meisten Stimmen wird offizielles Logo des Festivalsommers.

Ein paar Grundregeln sollten dabei eingehalten werden:

  • das Logo sollte den Bezug zur Wikipedia erkennen lassen
  • das Logo sollte musikspartenübergreifend nutzbar sein
  • das Motiv sollte sich gut auf ein schwarzes T-Shirt drucken lassen können. Darüberhinaus ist eurer Phantasie keine Grenze gesetzt – ob abstrakt oder figürlich, eckig oder rund, verspielt oder klar: Alles kommt in die Wertung.

Um das Ganze ein wenig interessanter zu machen, schreibe ich auch einen kleinen Preis aus: Derjenige, dessen Logo am Ende gewinnt, bekommt von mir ein kleines Medienpaket (DVD, CD) in Wert von 50 Euro. Er kann dabei auswählen zwischen einem Metal-/Rock-, einem Jazz- oder einem Klassikset mit direktem Festivalbezug. Ich bin gespannt auf eure Vorschläge. Achim Raschka, 18.10.

zum Logo-Wettbewerb

Cultureclash? – Als Autor beim Fotoworkshop

Technisches Gerät
Mehr technisches Gerät

Am vergangenen Wochenende fand in Nürnberg mittlerweile zum elften Mal der Wikipedia-Fotoworkshop statt, etwa 25 Wikipedianer trafen sich dazu im Südpunkt Nürnberg – darunter erstmalig auch der Autor dieser Zeilen.

Bereits am Anreisetag begann der Workshop mit einer spannenden Diskussion zum Culture Clash – Autoren vs. Fotografen?, in der vor allem die regelmäßigen Konflikte zwischen der schreibenden und der fotografierenden Zunft im Mittelpunkt standen. Es zeichnete sich sehr schnell ab, dass viele dieser Reibereien auf den Unterschieden in der Urheberschaft der einzelnen Werke und mangelndem Verständnis der jeweiligen Tätigkeit beruhen. Während ein Text in der Wikipedia in der Regel neben einem oder mehreren Hauptautoren Beiträge vieler unterschiedlicher Wikipedianer enthält, ist ein Bild in der Regel das Werk einer Einzelperson – Urheberrechte am Werk rücken dadurch sehr viel stärker in den Vordergrund. Auch ist es für einen Autoren häufig schwierig zu begreifen, dass in einem einzelnen Bild häufig mehrere Stunden Arbeit stecken können und das notwendige Equipment häufig Anschaffungskosten von mehreren Tausend Euro bedeutet. Konsens war allerdings, dass Autoren wie Fotografen ein gemeinsames Ziel haben: eine möglichst gute freie Enzyklopädie aufzubauen. Vor diesem Hintergrund steht denn auch der Wunsch, häufiger und konzentrierter zusammenzuarbeiten, beispielsweise in Fotoprojekten, zu denen bewusst Autoren hinzugezogen werden sollen. Auch wurde der Wunsch geäußert, dass Bilderwünsche der Autoren besser als aktuell zu den Fotografen transportiert werden sollten – wie man dies erreichen könnte, konnte jedoch nicht abschließend geklärt werden.

Die folgenden beiden Tage warteten mit einem spannenden Programm aus Meta-Themen und Praxis-Workshops auf. Der Samstagmorgen war vor allem geprägt durch parallele Exkursionen zum Museum für Industriekultur, dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände sowie einem Spaziergang durch den Stadtpark und die Altstadt, bis man sich zum Mittag wieder traf. Am Nachmittag startete eine Diskussionsrunde zur Weiterentwicklung von Fototerminen im Rahmen von Kollaborationen. Der Autor dieser Zeilen stellte seine Pläne zum Festivalsommer 2013 vor und stellte vor allem den Technikbedarf für dieses Projekt zur Diskussion. Parallel liefen Praxis-Workshops unter dem Titel Diva vor der Linse und Nikkore 2.8/70-200; 1.4/50 & 1.4/85. Nach einer Pause kam die Diskussion auf Lizenzen für TV, in der vor allem die Problematik der Nutzung freier Bildlizenzen für Fernsehbeiträge bspw. in den Nachrichten diskutiert wurden, während parallel ein Seminar zum Einsatz von Fotoblitzen geführt wurde. Eine wichtige Diskussion am Abend betraf die Frage Quo Vadis, Foto-Workshop, die offene Fragen zu zukünftigen Fotoworkshops klären sollte.

Der Sonntag-Vormittag war geprägt von einem Vortrag über den Fotoworkshop Prag, von dem ein Gast aus Tschechien berichtete und mit dem er einige neue Ideen für zukünftige Workshops einbringen und auch mitnehmen konnte. Parallel versuchten einige Praktiker, ein Modell einer seltenen Eisenbahn-Dampflok sowie einen o.b.-Tampon abzulichten und erläuterten dabei die Schwierigkeiten bei Nahaufnahmen von Alltagsgegenständen, der Nutzung eines Kameraschlittens und dem Stacking. Der sehr eindrucksvolle (und spontane) Vortrag zur Nutzung von Hugin zur Erstellung von Panoramen und zum Stitching beendete das Programm, das dann über ein gemeinsames mittägliches Pizza-Essen auslief.

Als Resümee konnte der Autor dieser Zeilen mitnehmen, dass der Fotoworkshop ein sehr spannendes und kollegiales Event ist. Obwohl er sich selbst eher als Knipser und vorwiegend als Autor versteht, hatte er zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, als Fremdkörper auf der Veranstaltung betrachtet zu werden. Die Diskussionen und Praxistipps waren sehr wertvoll und vor allem von Hugin und den Panoramafotografien war ich sehr begeistert. Die Abrundung durch Pausengespräche, bei denen ich als Laie jede Menge Fragen loswerden konnte, sowie den gemeinsamen Besuchen der Nürnberger Gastronomie inkl. Kickerspiel rundete das Ganze zusätzlich ab. Einen wesentlichen Punkt konnte ich ebenfalls mitnehmen: „Politische Bildung ist eine trockene Angelegenheit.“ Ob ich wiederkomme? – sicher nicht beim nächsten Workshop Anfang 2013, aber sicher irgendwann später, das ist versprochen. Danke an die Locals für die Organisation und an die Teilnehmer. Achim Raschka, 16.10.

Jungwikipedianer reparieren 100. High-End-Artikel

Logo des Projektes

Soeben haben die Jungwikipedianer, aus denen das Projekt „Mängelbekämpfung“ besteht, ihren einhundertsten exzellenten oder lesenswerten Artikel von der Liste aller ausgezeichneten Artikel mit Wartungsbausteinen verbessert. In einem ersten Schritt haben sie damit die Hälfte der 200 verwaisten Abschnittslinks, die der MerlBot in dieser Gruppe ausgeworfen hat, repariert – und zwar innerhalb von fünf Tagen.

Wer meint, Jungwikipedianer sollten lieber die Finger von der Artikelverbesserung im High-End-Bereich lassen, wird sich beruhigen müssen. Nicht nur arbeiten sie nach dem Vieraugenprinzip, für Rückfragen stehen auch Mentoren bereit. Und es gibt kaum Reverts, obwohl diese Artikel von ihren Hauptautoren meist besonders argwöhnisch bewacht werden.

Das ganze Projekt ist eine Weiterleitung der Aktion, Wartungsbausteine aus exzellenten Artikeln abzuarbeiten. Noch hat sich unter den „Altwikipedianern“ niemand gefunden, der eine Kampagne auch zur gemeinsamen Abarbeitung der Qualitäts-Mängelbausteine bei den Lesenswerten (Neutralität, QS, Fehlende Belege, Lückenhaft usw.) in die Wege leitet; auf diesem Feld sind immerhin einzelne Benutzer aktiv. Die Mängelbekämpfer von den Jungwikipedianern widmen sich derweil der zweiten Hälfte ihrer Liste. Und der Berichterstatter grübelt, ob sie wohl mit der Personendatenwartung, verwaisten Weiterleitungen oder der monströsen Liste defekter Weblinks weitermachen sollten. Wer diese Seite anschaut, wird sich freuen, dass da echte Nachwuchsenzyklopädisten kooperieren, die dabei sind, neben den Mängeln auch das „Nachwuchs“ abzuarbeiten. Aa, 12.10.

Sammlung legt Grundstein für mögliches Wiki-Projekt „Klöster“

St. Marienstern – Nur eines von vielen Klöstern in der Wikipedia.

Die Wikipedia ist de facto das größte deutsche Klosterbuch. Aber nicht wenige der vielen Klösterartikel haben leider nur ein niedriges Niveau. Die Zusammenstellung Wikipedia:Nachschlagewerke Klöster soll zu den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Klöstern in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Art Checkliste vorgeben, die bei der Qualitätssicherung der Artikel (etwa im Rahmen der Diskussionen zu exzellenten und lesenswerten Artikeln) eingesetzt werden kann. Sie kann aber auch Anregungen für die inhaltliche Arbeit geben, indem sie etwa auf die Bedeutung von Archivgut und Bibliothekshandschriften verweist. Die aufgelisteten Digitalisate zeigen aber auch, dass man schon im 18. und 19. Jahrhundert gern katalogartige Klosterverzeichnisse erstellt hat. Sie sind insoweit Vorläufer der heutigen Bemühungen in der Wikipedia um die Geschichte der abendländischen Klöster, die eine Reihe lesenswerter und exzellenter Artikel hervorgebracht haben. Ob es ein eigenes Wiki-Projekt „Klöster“ geben soll, wird derzeit diskutiert. Histo (12.10.2012)

Wiki Loves Monuments bricht Guinness-Weltrekord

WLM 2011 jetzt auch „offiziell“ größter Fotowettbewerb der Welt

Utrecht, 9. Oktober 2012. Nur wenige Tage nach dem Abschluss von Wiki Loves Monuments 2012 hat Guinness World Records den letztjährigen Wettbewerb mit seinen 168.208 Fotos als größten Fotowettbewerb der Welt offiziell anerkannt. Das internationale Team von Wiki Loves Monuments beantragte die Anerkennung des Weltrekords bereits Anfang 2012, aber die Mühlen der Guinness-Bürokratie mahlen langsam, auch wegen der ungewohnten Durchführungsform (online, alles öffentlich). Am Ende haben sich unsere Nachweise jedoch durchgesetzt und der Rekord ist nun offiziell. Formale Inhaberin des Rekords ist Wikimedia Niederlande als europäische Koordinatorin und Antragstellerin. Herzlichen Glückwunsch und ein riesiges Dankeschön an die über 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie alle Orga-Teams von lokaler bis europäischer Ebene, Ihr habt diesen Erfolg möglich gemacht!

Für 2012 stehen die Chancen gut, dass wir den Guinness-Rekord auch schon bald „offiziell“ brechen – schließlich wurde die Anzahl der hochgeladenen Bilder verdoppelt … ely, 9.10.12

Microsoft trollt mittels DMCA

Wie nun bekannt wurde, forderte Microsoft durch eine Takedown-Notice Google dazu auf, zahlreiche Seiten, darunter solche der Wikipedia, der US-Regierung und der BBC wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße nicht weiter zu verlinken. Die Takedown-Notice verpflichtet gemäß dem Digital Millenium Copyright Act (DMCA) Diensteanbieter im Internet bei ansonstiger Schadenersatzpflicht dazu, Links auf mutmaßlich rechtswidrige Seite zu entfernen. Der Antrag umfasst eine Vielzahl von Seiten ohne erkennbare gemeinsame Merkmale. Microsoft beansprucht Urheberrechte auf die Wikipedia-Seiten en:45th Fighter Squadron, en:Britain's Got Talent, en:Caesar's Civil War und en:Glock, die laut Microsoft Urheberrechte an „WINDOWS 8 BETA“ verletzen sollen. In Folge dieser Eidesstattlichen Erklärung wurden mehrere Websites temporär aus dem Google-Index entfernt. Die Wikipedia war zu keinem Zeitpunkt von Maßnahmen in Folge der Bestimmungen des DMCA betroffen, was darauf hindeutet, dass Google größere Internetdienste nicht automatisch aus dem Suchindex entfernt. Was sich die handelnden Stellen bei Microsoft dabei gedacht haben, einen Wikipedia-Artikel zu einem römischen Bürgerkrieg der unlizenzierten Verbreitung von Windows-8-Betaversionen zu beschuldigen und eine ebenso unsinnige wie falsche Eidestattliche Erklärung abzugeben, bleibt unerklärlich, die völlige Falschheit der Takedown-Notice deutet auf den Einsatz von Copyright Killbots hin.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die von SOPA und PIPA ausgingen. Die verschärften Bestimmungen dieser beiden Gesetzesinitiativen hätten Suchmaschinen und Providern nicht den Freiraum geboten, eine Takedown-Notice zu ignorieren. Die Möglichkeit, dass die Erreichbarkeit von Wikipedia durch Urheberrechtstrolle eingeschränkt werden könnte, bleibt eine Mahnung für den Einsatz gegen Gesetzesinitiativen, die Urheberrechte zur Universalbegründung für an sich inakzeptable Vorgänge machen wollen. LH, 09.10.2012

Der Festivalsommer 2013 nimmt Fahrt auf

Mira Luoti auf dem Ilosaarirock 2012
Mira Luoti auf dem Ilosaarirock 2012
Anthony Braxton auf dem Moers-Festival
Anthony Braxton auf dem Moers-Festival
Bobby Womack auf dem Roskilde Festival 2010
Bobby Womack auf dem Roskilde Festival 2010

Vor einigen Wochen war es noch eine beiläufig geäußerte Idee, mittlerweile nehmen die Planungen und Aktivitäten zum Festivalsommer 2013 jedoch Fahrt auf. Bereits nach der ersten Erwähnung und der Einstellung einer groben Skizze im Bericht zum Wacken Open Air 2012 „Wikipedia meets Wacken“ hatten sich erste Interessenten beim Autoren und Initiator gemeldet und ihr Interesse an der Teilnahme des skizzierten Plans bekundet und beteiligten sich am Ausbau des Festivalplans und der Diskussion.

Sehr schnell wurde deutlich, dass neben der Organisation der Akkreditierungen die Technik ein Knackpunkt des Vorhabens sein werden und so kristallisierte sich aus der ersten Idee ein konkreter Antrag beim Community-Projektbudget auf finanzielle Unterstützung heraus, der fristgerecht zur laufenden Runde eingereicht wurde. Doch auch unabhängig von dem Ergebnis des Antrags wird der Plan weiterverfolgt, möglichst viele Wikipedianer als Fotografen zu verschiedenen Festivals im Jahr 2013 zu schicken und damit den Bildbestand für die Festivals und die teilnehmenden Bands aufzustocken. Insgesamt 17 Community-Mitglieder haben bisher ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, etliche Vorschläge für Festivals in mehreren Ländern (hauptsächlich DACH und Nachbarstaaten) wurden gesammelt. Letzte Woche startete der Initiator die erste Anfrage um Akkreditierung beim Paaspop, das als Osterfestival bereits im März die niederländische Festivalsaison einläutet, und erhielt eine Akkreditierung für 2 Personen mit Photopass und Backstagepässen. In den nächsten Wochen werden die Wikipedia-Seiten aufgehübscht, weitere Interessenten gesammelt und weitere Akkreditierungsanfragen gestartet; auf www.facebook.com/WikipediaFestivalsommer wurde zudem heute eine facebook-Seite gestartet, um auch außerhalb der Wikipedia sichtbar zu sein.

Wer also Interesse an der Teilnahme am Festivalsommer 2013 hat, sollte sich jetzt ebenfalls auf den Seiten eintragen. (Achim Raschka, 7.10.12)

4. Wikipedia Limes-Workshop 2012 am Odenwaldlimes

Das jährliche Treffen der Provinzialrömer im Wikipedia-Projekt „Römischer Limes“ stand in diesem Jahr unter einem besonders guten Stern und war in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Nach den Treffen der vergangenen Jahre, am Taunuslimes auf der Saalburg 2009, am Niedergermanischen Limes in Köln und Xanten 2010, sowie am Pannonischen Limes in Österreich 2011, hatte das Projekt in diesem Jahr den Odenwaldlimes als Ziel ausgewählt, der in mehrerlei Hinsicht von besonderem Interesse ist. Zum einen sind die Forschungen zu seinen Anfangs- und Endpunkten noch nicht abgeschlossen, nahezu jedes Jahr gibt es neue Entdeckungen. Zum anderen ist die Region aktiv bestrebt, die Aufnahme auch dieses Limesabschnittes, der als einer der besterhaltenen und landschaftlich besonders attraktiv gelegenen gilt, in das UNESCO Weltkulturerbe zu erlangen.
Landkarte des Odenwald-
und des Vorderen Limes

Der Standort des Treffens befand sich in Hesselbach, einem 180-Seelen-Dörfchen im Odenwald, das für die Provinzialrömische Archäologie von überragender Bedeutung ist durch die dort in den Jahren 1964 bis 1966 durch Dietwulf Baatz im Kastell Hesselbach vorgenommenen Ausgrabungen, deren Ergebnisse und deren Publikation für den gesamten Odenwaldlimes wegweisend waren und sind. Vom 27. September bis zum 01. Oktober 2012 diente Hesselbach der Wikipedia als Tagungsort und Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen.

Die Teilnehmerzahl übertraf mit 25 teilnehmenden Personen alle anfänglichen Erwartungen. Sie verteilte sich auf zehn Wikipedia-Autoren, zwei Wissenschaftler der Universitäten zu Köln und zu Bonn, zwei Vertreterinnen der Touristeninformation in Erbach, zwei VertreterInnen des Geschichtsvereins Lützelbach, einen freiberuflichen Altphilologen und Journalisten, einen Mitarbeiter des Römermuseums Osterburken, einen Redakteur des Hessischen Rundfunks und sechs weitere Gäste. Zusätzlich wurde das Treffen noch von dem Neufundländer-Rüden eines Projektmitarbeiters quasi als Maskottchen begleitet. Das große Interesse in diesem Jahr mag zum einen dem Umstand geschuldet sein, dass die Arbeit des Limesprojektes seit Beginn der Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut (siehe Kurier-Artikel in der rechten Spalte) auf ein überdurchschnittliches Interesse gestoßen ist, war aber mit Sicherheit auch durch den hohen Grad der Identifizierung der Region (18 Teilnehmer hatten ihren Wohnsitz in einem Radius von 50 km) mit ihren Kulturgütern bedingt.

Vom äußeren Rahmen her war das Programm schwerpunktmäßig differenziert worden, so dass sich folgender thematischer Ablauf ergab:

  • 1. Tag: Anreise, Begrüßung, Kennenlernen
  • 2. Tag: Odenwaldlimes
  • 3. Tag: Poströmische Kulturdenkmale, Odenwaldlimes, Zivile Besiedlung im Limeshinterland
  • 4. Tag: Vorderer Limes
  • 5. Tag. Verabschiedung und Abreise
Fachvortrag am
Kastell Hesselbach

Die Vorträge und Diskussionen besaßen über die Archäologie und Denkmalpflege hinaus fachübergreifenden Charakter und berührten sowohl historische, epigraphische, altphilologische, regionale, wie auch Wikipedia-immanente Themen. Einen zentralen Punkt der Gespräche bildete naturgemäß die jüngst begonnene Zusammenarbeit des Wikipedia-Limesprojektes mit dem Deutschen Archäologischen Institut und die sich daraus ergebenden Perspektiven für die weitere Arbeit. Als Bilanz hatte das Limesprojekt zum Zeitpunkt des Workshops

  • annähernd 310 Kastellartikel, davon zehn exzellente Artikel
  • zahlreiche „Nebenartikel“ (Biographien, Termini etc.)
  • über 2500 hochgeladenen Bilddateien auf de und auf commons (deren Anzahl durch die Veranstaltung auf deutlich über 3000 stieg)
  • nicht gezählte, von zwei Mitarbeitern erstellte Landkarten und Pläne

aufzuweisen. Eine Arbeit, die sich auf durchschnittlich drei bis vier Wikipedianer verteilte.

Interview am Limeswachturm
Wp 10/37 „Schneidershecke“

Vor Ort ergaben sich diese seltenen Momente, in denen einfach alles zu stimmen scheint. Ausnahmslos jeder der 25 Teilnehmer brachte sich individuell ganz und gar in das Geschehen ein, so dass sich von Anfang an eine konstruktive und harmonische Atmosphäre entwickelte, die ihresgleichen suchte und die während der ganzen Tage von Bestand war. Das Wetter spielte noch einmal Sommer, die Aufnahme bei den örtlichen Gastgebern und Leistungsträgern war außergewöhnlich positiv bis herzlich, das Interesse der zahlreichen Non-Wikipedianer war überwältigend und führte zu neuen Kontakten und wichtigen Impulsen, sowie zu der Chance auf die Gewinnung künftiger Autoren. Individuelle Differenzen zwischen einzelnen Autoren konnten unter diesen Umständen und durch das persönliche Kennenlernen schnell geklärt werden. Über den, durch die Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut schon bereits gewonnenen Aufschwung hinaus bewirkte das Meeting einen weiteren starken Motivationsschub, sowohl bei den Mitarbeitern des Projektes als auch bei anderen Autoren. Die neu gewonnenen Kontakte und die sich daraus abzeichnenden Möglichkeiten geben zu der Hoffnung Anlass, dass nicht nur die Provinzialrömer, sondern auch andere Fachbereiche mittelfristig von dieser Tagung gewinnen könnten.

Kongressmaskottchen „Angelo“
mit neuer Freundin
Das Limesprojekt bedankt sich bei allen teilnehmenden Wikipedianern für ihre konstruktive Teilnahme, bei den „Non-Wikipedianern“ dafür, dass sie neue Einsichten vermittelten und vielversprechende Kontakte ermöglichten, beim Odenwald-Echo und beim Hessischen Rundfunk für das uns entgegengebrachte Interesse, ebenso bei den Wissenschaftlern der Universitäten zu Köln und zu Bonn. Das Projekt dankt darüber hinaus all unseren Gastgebern und Kooperationspartnern in Hesselbach, Würzberg, Vielbrunn, Hummetroth, Osterburken und Michelstadt, die durch ihre Leistungen nicht unwesentlich zum Gelingen des Workshops beitrugen. Zu Dank verpflichtet fühlt sich das Limesprojekt ferner der freundlichen und entgegenkommenden Bevölkerung des Odenwald-Kreises und des Neckar-Odenwald-Kreises. Nicht zuletzt natürlich gebührt der Dank des Projektes dem Wikimedia Deutschland e.V. für die unkomplizierte und optimale logistische wie finanzielle Unterstützung dieses Arbeitstreffens.

Alle (bislang schon über 800 [Update: mittlerweile über 1000]) Bilder der Veranstaltung können in der Commons-Kategorie Wikipedia Limeskongress 2012 eingesehen bzw. eingepflegt werden. Eine hervorragende, bereits chronolgisch geordnete Bildauswahl befindet sich auf der Commons-Seite eines Mitarbeiters.

Das Treffen im nächsten Jahr wird am Vorderen Limes, südlich von Miltenberg stattfinden. Die genaue Terminierung wird rechtzeitig auf den Seiten des Projekts diskutiert werden. Hartmann Linge, 7.10.

Der Pelikan

Junger Braunpelikan bei Bodega Harbor, Kalifornien

Manche Geschichten sind einfach zu schön und müssen (weiter)erzählt werden – so auch die Geschichte von dem jungen Braunpelikan (Pelecanus occidentalis), der am 30. September 2012 bei Bodega Harbor, Kalifornien, von dem Wikipedianer FrankSchulenburg fotografiert wurde. Frank stellte sein Foto bei den Bestimmungshilfen der Redaktion Biologie ein und wurde dort darauf hingewiesen, dass der Pelikan beringt sei und er sein Bild am besten beim International Bird Rescue Center in San Francisco melden soll – was er auch tat. Dort bekam er auch prompt eine Antwort:

„Vielen herzlichen Dank für die Meldung dieses Vogels. Er kam am 17. Juli 2012 zur Rehabilitation in unsere Klinik. Er war dünn, schwach und mit Fischöl von den Fischverabeitungsanlagen verschmutzt. Wir haben den Vogel am 17. August bei Fort Baker unter der Golden Gate Bridge wieder in die Freiheit entlassen.“

Dieser Pelikan hat also eine Geschichte – und wir können sie dank der Zusammenarbeit eines Wikipedianers und dem Bird Rescue erzählen. Auch das Bild hat eine Geschichte: Es kandidiert derzeit als exzellentes Bild auf den Commons. nec, 6.10.

Happy Halloween zum Vierten!

Das jährliche „Halloween-Special“ startet in Runde vier! Gesucht werden auch dieses Mal neu erstellte Artikel (rückwirkend bis Mitte September) zu unheimlichen und mysteriösen Themen bzw. Aspekten (Horror, Splatter, Mystery, Crime, Monster & more). Passend zum Fest sollen diese den Besuchern der Wikipedia-Startseite eine angenehme Gänsehaut-Atmosphäre verpassen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden zum 31. Oktober 2012 die Rubrik „Schon gewusst“ schmücken.

Bereits die Halloween-Auswahl der letzten Jahre kann sich sehen lassen. So wurden u. a. ein englisches Geisterhaus, eine mysteriöse Mordserie, ein sagenumwobenes Fabelwesen, ein Folterinstrument, eine skurrile Art der Totenbehandlung, ein brutaler Chirurg und selbst passende Gene auf der Hauptseite vorgestellt.

In übermäßiges Erstaunen oder Grauen wollen wir unsere Leser aber auch dieses Mal nicht versetzen – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Michael Myers, Familie Cullen & Co. werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Texte den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen. Dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Scream-Queens oder der traditionellen Simpsons-Halloween-Episode erstellt werden können, durchaus gewünscht. Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer unheimlich oder erstaunlich finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht auch die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge und neugierig machende Teaser werden bis einschließlich 27. Oktober 2012 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die an Halloween auf der Hauptseite erscheinen werden, darf dann vom interessierten Publikum ausgewürfelt werden. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten wie in den Vorjahren als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. César, 5.10.

Old Norse Mythology in the Digital Age Conference, Bonn 19.–20. Oktober 2012

Eine Veranstaltung der Abteilung für Skandinavische Sprachen und Literaturen des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn innerhalb des COST-Programms der EU

Prof. Dr. Rudolf Simek von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn teilte mir mit, dass zuhörende Besucher, Interessierte insbesondere zur germanischen Mythologie und Religion herzlich willkommen sind und besonders Autoren der Wikipedia. Das Programm am Freitag den 19.10. ist mehr technischer Natur zur Erstellung einer Datenbank wie in etwa vergleichbar mit dem Skaldic Poetry Project der Universität Sydney. Am Samstag den 20.10. finden Vorträge zur Nordischen Mythologie allgemein statt. Referenten sind internationale namhafte Wissenschaftler. (Programm).

Wer das Catering in Anspruch nehmen möchte, sollte sich bei mir melden, da ich die Teilnehmerzahl an das Büro von Herrn Simek weiter geben werde. Der Preis ist 15€ für 2 Tage dafür soll es „ordentlich zu futtern“ geben! Α.L. 09:23, 3. Okt. 2012 (CEST) [Beantworten]

Wikimedia: Von der Bewegung zur Organisation?

Ziemlich unbemerkt hat das Affiliations Committee zu tun bekommen. Was sich in der letzten Zeit noch relativ unscharf dargestellt hatte – neue Begriffe wie Movement roles und „Thematic organisations“ –, nimmt nun ziemlich zügig Gestalt an in Form dreier Entwicklungen.

Zum einen befindet sich eine Organisation namens Wikimedia Medicine (WMMED) in Gründung und Anerkennung durch die Wikimedia Foundation. WMMED will – als amerikanische privatrechtliche Gesellschaft (Inc.) mit Sitz in New York City – sich der weiteren Entwicklung der Artikel im Bereich Medizin widmen, einschließlich des Kontakts in den (Hoch-)Schulbereich und weitere Institutionen hinein („outreach“). Im Mittelpunkt soll das WikiProject Medicine der englischen Wikipedia stehen, aber auch die anderen Sprachversionen sollen einbezogen werden, inhaltlich und personell. Die Neugründung war auf der Wikimania 2012 in Washington, D.C., angekündigt worden, an der Spitze steht James Heilman von Wikimedia Canada, der auch die Gründung des neuen Wikimedia-Reiseführers maßgeblich betrieben hatte.

Das Projekt wird derzeit durchaus kontrovers diskutiert. Angesichts des Bamkin-Skandals bei Wikimedia UK wird die Frage gestellt, inwieweit solche Organisationsformen für Interessenkonflikte anfällig sein könnten und wie es mit Nicht-Wikipedianern im Vorstand der Gesellschaft aussehe. Was wäre, wenn ein großer Medizin-Konzern seine Zusammenarbeit anböte?

Zum anderen läuft derzeit in der englischen Wikipedia ein RFC über die Frage, ob das Education programme der Wikimedia Foundation für die USA und Kanada in eine selbständige Thematic organisation sozusagen outgesourct werden solle.

Das dritte Projekt, das sich von der Stoßrichtung hier einreiht, ist Communicate OER, das im Wikipedia-Namensraum der englischen Wikipedia residiert und sich – finanziert von der William and Flora Hewlett Foundation – der Verbesserung von Artikeln zu freien Lern- und Lehrmaterialien (Open Educational Resources) in enwiki verschrieben hat. Der Initiator des Programms Pete Forsyth war Bahnbereiter für das Global Education Program der Wikimedia Foundation und betreibt die Beratungsfirma Wiki Strategies.

Der Kurier wird diese Entwicklungen ganz sicherlich aufmerksam begleiten. Letztlich sind aber alle Wikipedianer aufgerufen, sich an den Diskussionen auf Meta-Wiki und in der englischen Wikipedia zu beteiligen, um ihre Meinungen zu Gehör zu bringen, denn Wikimedia könnte bereits auf dem Weg sein von der Bewegung zu einer Gruppe von Organisationen, die zunehmend die Artikelarbeit bestimmen, was die Spielräume für ehrenamtliche Autoren einschränken würde. (A., 3.10., ergänzt am 5.10.).

Über den Sommer hat Giftbot bei fast 200.000 Artikeln unerreichbare Weblinks festgestellt und einen Hinweis auf der Artikeldiskussion hintelassen. Etwas über 160.000 sind noch übrig. Um bei Routinebearbeitungen eines Artikels auf anhängige Linkfixe aufmerksam zu werden, gibt es jetzt ein Helferlein, das einen Hinweis auf dem Artikel anzeigt. (PC, 31.10.)

Wikidata ist gestartet

Eher unauffällig ging am heutigen Tag das Projekt Wikidata (Hauptseite) an den Start. Das Projekt ist damit vom heutigen Tag an für jeden editierbar. Wer allerdings eine riesige Datenbank sucht, wird erstmal enttäuscht sein: Wie angekündigt soll Wikidata in der ersten Phase nur für Links zwischen den Sprachprojekten (Interwikis) eingesetzt werden und die Möglichkeiten, sich zu beteiligen, beschränken sich damit auch erstmal auf das Abtippen ebendieser Interwiki-Listen (bsp. Toronto). Das Team möchte damit jedem erstmal die Möglichkeit geben, ein Gefühl für die Datensätze zu entwickeln. Zugleich ruft das Team dazu auf, Fehler und Probleme zu melden. Auch wenn das erstmal öde anmutet – ein erster großer Schritt ist getan. (AR, 30.10.)

Die Planungen für eine Pilotphase des Artikel-Feedback-Tools in der deutschsprachigen Wikipedia sind weit vorangeschritten (nähere Informationen dazu in der linken Spalte oder unter WP:AFT). Um die generelle Einschätzung davon ebenso wie weitere Anregungen einzufangen, läuft noch bis zum 4. November eine Umfrage zum Thema. Breite Beteiligung ist erwünscht, Stimmen können hier abgegeben werden. (DB_WMDE, 30.10.)

Die kürzesten Biografien

In der Hoffnung, dass sich nicht gleich die löschwütigen Stubschlachter draufstürzen … im Wikipedia:WikiProjekt:Biografien gibt es rechts oben nunmehr einen kleinen zusätzlichen Kasten, der uns die 20 kürzesten Biografien anzeigt. Der Bot von DrTrigon sucht einmal täglich den Artikelbestand durch und aktualisiert die Anzeige. Obwohl einige Artikel schon sieben Jahre und mehr auf dem Buckel haben, sind sie bislang nicht über zwei Sätze hinausgekommen. Politiker, Schauspieler, Heilige, Autoren … jeder Fachbereich kommt vor und darf sich mit dem Ausbau angesprochen fühlen. (109.48.72.41, 29.10.)

Publikumsabstimmung für Halloween-Schreibwettbewerb gestartet

Happy Halloween!
Happy Halloween!

Nachdem gestern die Einreichungsfrist endete, können nun bis Montagabend, 22  Uhr, Stimmen für den 4. Halloween-Schreibwettbewerb der Hauptseiten-Rubrik Schon gewusst? abgegeben werden. Jeder angemeldete Benutzer (die im Wettbewerb konkurrierenden Artikelautoren ausgenommen) kann max. vier Stimmen (ohne Häufung) verteilen. Wer es etwas spannender machen bzw. nicht öffentlich abstimmen möchte, kann auch eine E-Mail mit seinen Favoriten an Spezial:E-Mail/César senden. Die anonym abgegebenen Stimmen werden dann nachträglich zu den sichtbaren addiert.

Natürlich darf im Rahmen der Abstimmung noch weiter an den eingereichten Artikeln bzw. an passenden Teasern geschraubt werden. Eventuell findet sich auch noch das ein oder andere Bild zum Illustrieren. (Csr, 28.10.)

Neuer Publikumspreis bei WLM 2012

Die Arbeit ist getan. Über 34.000 Bilder hat die Jury dieses Wettbewerbs in den letzten zwei Wochen angesehen und am 20. Oktober in Nürnberg ihre Endauswahl und damit die Preisträger dieses Jahres ermittelt. Die ersten zehn Preisträger wurden bekanntgegeben, die folgenden neunzig folgen in allernächster Zukunft. Die WLM-Abschlussveranstaltung für Deutschland findet auf der Messe Denkmal am 22. November von 14:00 Uhr bis 16:00 in Leipzig statt.

Kurzfristig hat sich die Jury entschieden, dieses Jahr eine neue Preiskategorie einzuführen: den Publikumspreis. Damit kann die Community unabhängig von der Jury ihre eigenen Favoriten wählen. Weitere Informationen findet man hier. Die Jury würde sich freuen, wenn diese Idee positiv aufgenommen wird. Um eine rege Beteiligung wird also gebeten! Nf

Diskussion über Ziele der Wikimedia Chapters Association eröffnet

Der Präsident von Wikimedia CH, Charles Andrès, hat heute die Initiative ergriffen und auf der Mailingliste Wikimedia-l alle Interessierten dazu aufgerufen, sich an einem virtuellen Think tank auf Meta zu beteiligen, in dem die zukünftigen Ziele der Wikimedia Chapters Association gesammelt und diskutiert werden sollen. Die WCA ist der Dachverband der nationalen Fördervereine, der bei der Wikimedia Conference 2012 in Berlin gegründet worden war. (A, 18.10.)

Der neue Reiseführer heißt „Wikivoyage“ ab Ende Oktober 2012

Erik Möller hat heute abend auf der Wikimedia-l-Mailingliste das Ergebnis der Abstimmung auf Meta und die weiteren Schritte zum Start des neuen Reiseführer-Projekts bekanntgegeben. Das neue Schwesterprojekt wird „Wikivoyage“ heißen und voraussichtlich bis Ende Oktober 2012 unter der Domain wikivoyage.org eingerichtet werden. Der Name setzte sich mit 160 Stimmen gegen alle anderen Vorschläge sehr deutlich durch.

Der Kurier gratuliert den Kolleginnen und Kollegen von Wikivoyage und begrüßt sie herzlich in der Wikimedia-Familie!

Was nun folgt, ist Standard bei Wikimedia: Es gibt schon eine eigene Mailingliste, einen eigenen IRC-Kanal auf Freenode, und alle technischen Aspekte der Migration des Artikelbestands von Wikivoyage und Wikitravel – via Wikivoyage – werden auf MediaWiki.org koordiniert und dokumentiert. Die alten Benutzerkonten mitsamt den dazugehörigen Daten werden allerdings nur in das neue Projekt übernommen, wenn die jeweiligen Autoren dem ausdrücklich zustimmen – dann können auch Wikivoyage- und Wikitravel-Konten mit Wikimedia-Konten auf Anfrage zusammengeführt werden, falls das gewünscht wird. Das Projekt startet mit den Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Schwedisch. Weitere Sprachen müssen den Umweg über Incubator nehmen, auch wenn es bereits Communities auf Wikitravel gegeben hatte. [4]

Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein Logo für das neue Projekt. Es gibt schon einige Vorschläge, aber die Abstimmung darüber ist vorerst auf Ende Oktober 2012 verschoben worden. Von den juristischen Querelen im Hintergrund ist derzeit nicht die Rede. (A., 16.10.).

Jetzt für das Präsidium von Wikimedia Deutschland kandidieren

Bei der 11. MV von Wikimedia Deutschland am 24. November 2012 in Berlin stehen zwei große Themen auf der Tagesordnung: die Wahl des Vereinspräsidiums sowie die Vorstellung und Beschlussfassung des Jahresplans 2013. Jede und jeder hat die Chance, sich aktiv in das Vereinsgeschehen einzubringen und Freies Wissen aktiv zu fördern – beispielsweise als Präsidiumsmitglied. Die Wahl der Mitglieder des Präsidiums ist von zentraler Bedeutung für den Verein. Je mehr Kandidaten sich für das Gremium zur Verfügung stellen, desto besser. Zum Aufruf zur Kandidatur bei uns im Blog. NE_WMDE, 16.10.

Wikimedia Foundation kooperiert mit Saudi-Arabien

Mit der saudi-arabischen Telefongesellschaft Saudi Telecom Company (STC) möchte die Betreiberin der Wikipedia, die US-amerikanische Wikimedia Foundation (WMF) kooperieren, um den Lesern im Mittleren Osten einen freien Zugriff auf die Wikipedia per Handy zu ermöglichen, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung von Jay Walsh, dem Sprecher der Foundation. Das ist natürlich eine feine Sache, wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, dass die staatliche STC nicht nur Monopolist für Mobilfunkbereich und Internetdienste ist, sondern auch gleichzeitig Spezialist für Zensur in der absolutistischen Monarchie auf der arabischen Halbinsel. Da scheinen der Verbreitung des sogenannten freien Wissens doch gewisse Grenzen gesetzt zu sein. Und wie reagiert die Foundation? Uns ist nicht bekannt, dass in den betreffenden Regionen Wikipedia aktiv blockiert wird, so Jay Walsh auf Anfrage von heise online. S 16.10.2012

Beteiligen: Affiliations Committee prüft Wikimedia Medicine

Das Affiliations Committee weist darauf hin,[5] dass es derzeit den Antrag von Wikimedia Medicine (WMMED) auf Anerkennung als Thematic Organization prüfe (der Kurier berichtete). Die Diskussion dazu findet auf Meta-Wiki statt, man kann sich aber auch per E-Mail an den Ausschuss direkt wenden.

Auf der Mailingliste Wikimedia-l ist der Ansicht eines der Initiatoren von WMMED, James Heilman, widersprochen worden, WMMED wolle keinen Einfluss auf die Artikelinhalte zur Medizin nehmen. Deshalb wurde für Thematic Organisations eine sehr viel bessere Profilierung der Aufgaben und der Arbeitsweise in ihrer Satzung gefordert als bei den hergebrachten Fördervereinen. Jede Form der Einschränkung auf die Inhalte und Themen, für die sich eine TO zuständig fühle, könne sich in der Artikelarbeit auf das Prinzip des Neutralen Standpunkts auswirken. Auch wird durch die neuen Organisationen eine Zersplitterung der Community befürchtet.[6]

Die deutschsprachigen Wikipedianer sind im Affiliations Committee durch Sebastian Moleski sowie (mit beratender Stimme) durch Delphine Ménard vertreten. (A., 15.10.)

Neu auf Wikisource im September

Der Unterhaltungsschriftsteller Walther Kabel wurde trotz Mitgliedschaft in der NSDAP 1933 als „Schmutz-und-Schund-Autor“ verurteilt und mit einem Schreibverbot belegt. Von ihm findet sich unter dem Pseudonym W. Belka nun Ibrahim ben Garb, der Pirat der Wüste auf Wikisource • Ebenso neu: Die Briefe des Tuchhändlers von Jonathan Swift übersetzt von Johann Heinrich Waser • Aus den Jugendblättern für christliche Unterhaltung und Belehrung von 1869: Der verzauberte Frosch von Franz Bonn • Für Geographen: Beschreibung des Oberamts Gaildorf des württembergischer Staatsbeamten Rudolph Friedrich von Moser • Alle Neuzugänge finden sich hier. aw, 12.10.

Review- und Publikumspreis sind TOT!!!!!

Alarmistische Überschriften zum Schreibwettbewerb haben ja Tradition, so gibt es auch diesmal Grund Alarm zu schlagen. Nach dem ersten Drittel des Abstimmungszeitraums über die beiden Email-Abstimmungspreise Reviewpreis und Publikumspreis herrscht alarmierende Leere in meinem Postfach. Genauer gesagt: es kommt die normale Mischung aus Nigeria-Connection-/Penis-Enlargement-/Canadian-Pharmacy-Spam und normaler Wikipedia-Mail rein. Was jedoch nur alarmierend wenig reinkommt, sind die Abstimmungsmails für die beiden Preise. Noch genauer gesagt:
Bisher kam noch keine Reviewstimme und erst zehn Publikumspreisstimmen bei mir an. Das erste ist eine alarmierende Verringerung um 100%, das zweite eine auch alarmierende Verringerung um 50% zum Zwischenstand des Schreibwettbewerbes um die selbe Zeit vor einem Jahr. Also A!B!S!T!I!M!M!E!N! – per Mail an mich. (trauriger nackter Affe, 12.10.12)

Olympia-Schreibcontest

Vom 15. Oktober bis 25. November wird in der deutschsprachigen Wikipedia der Olympia-Schreibcontest durchgeführt. Hier sollen Artikel geschrieben und verbessert werden, die sich mit der antiken Stätte, Funden, den antiken Spielen, dem Kult und der Nachwirkung sowie Erforschung des antiken Olympias befassen. Hauptpreis ist eine exklusive Führung durch die aktuelle Olympia-Ausstellung in Berlin. (MC, 11.10.)

Reiseführer: Logosuche und Migrationsvorbereitungen

James Heilman hat einen Logo-Wettbewerb für den neuen Reiseführer gestartet, der aber bisher nur langsam in die Gänge kommt – wahrscheinlich weil er bisher kaum bekannt geworden ist. Auch wurde kritisiert, dass der Wettbewerb schon beginnt, bevor die Abstimmung über den Namen des neuen Wikimedia-Projekts am 16. Oktober 2012 enden wird. Die Abstimmung über das Logo soll am 12. Ende Oktober beginnen – sofern bis dahin genügend gute Vorschläge vorliegen.

Währenddessen hat Wikivoyage damit begonnen, die Server-Dumps von Wikitravel einzuspielen und wieder zugänglich zu machen, um die Migration auf die Server der Wikimedia Foundation vorzubereiten. Die neu aufgesetzten Server werden deshalb nicht mehr in die bestehende Wikivoyage-Infrastruktur integriert (beispielsweise gibt es kein einheitliches Log-in), die Daten können aber auf den neuen Servern bis zur Migration weiter bearbeitet werden. Sie sind auf dem Stand von Mitte August, als Wikitravel die API abgeschaltet hatte, um die Weiterverwendung der Inhalte, die wie Wikipedia und Wikivoyage unter CC-by-sa stehen, zu verhindern. Das Team von Wikivoyage hatte einen Tag vorher noch einen Dump von Wikitravel einschließlich der Bilder gezogen. Neu verfügbar sind mittlerweile Wikivoyage auf Englisch, auf Französisch, auf Italienisch, auf Niederländisch und auf Schwedisch. Weitere Sprachversionen werden folgen.

Die Vorbereitungen für das neue Projekt beschäftigen weiterhin die kalifornischen Gerichte. Nachdem der Inhaber von Wikitravel zwei Mitglieder der Community verklagt hatte, haben Anfang September 2012 die WMF und Ende September Ryan Holliday, einer der beiden Betroffenen, im Gegenzug ebenfalls Klage erhoben. Der Kurier verfügt leider nicht über Kenntnisse des Landesrechts, deshalb kann die weitere Entwicklung kaum eingeschätzt werden.(A, 8./11.10.)

„Nicht der einzige Fisch im Meer des freien Wissens“

Die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner hat ein Papier zur Diskussion gestellt, das sie für die Oktober-Sitzung des Stiftungsvorstands vorbereitet und in dem sie ankündigt, die Wikimedia Foundation werde ab November 2012 „ihren Fokus einschränken“ und ihre Aktivitäten auf die Entwicklung des WYSIWYG-Editors für MediaWiki, auf die Werbung neuer Autoren, auf den Ausbau des Zugriffs auf Wikimedia-Projekte mit mobilen Endgeräten und auf die Vergabe von Zuwendungen (englisch: „grants“) durch das Funds Dissemination Committee beschränken. Die Fellowship-Programme laufen aus und werden nicht mehr verlängert.

Zur Begründung führte sie aus: „Die Wikimedia Foundation ist kein Thinktank, kein Forschungsinstitut und auch keine Lobbygruppe. Es gehört nicht zu ihren Kernaufgaben, das Internet offen und frei zu erhalten. Wir sind kein allgemeiner gemeinnütziger Bildungsträger, sondern wir sind eine Website, eine Gruppe von Websites, und alles, was wir tun, muss durch diese Brille gesehen werden. Wir unterstützen auch nicht bloß reagierend die Community. Unser Zweck ist es nicht, MediaWiki-Support für Dritte zu betreiben. Wir selbst erschaffen keine Inhalte. Unser Zweck ist es auch nicht, den Fördervereinen bei deren Wachstum und bei deren Entwicklung behilflich zu sein; sie sind vielmehr unsere Partner bei der Unterstützung der Autoren. Die WMF ist nicht der einzige Fisch im Meer des freien Wissens. Nicht alles, was nötig ist, muss von der WMF gemacht werden. Was andere Personen oder Organisationen besser als die WMF tun können, sollen sie tun, egal wie wichtig das auch jeweils sein mag. Wenn wir eine Aufgabe übernehmen, die besser bei anderen Akteuren angesiedelt wäre, gefährden wir unsere Fähigkeit, unsere Kernaufgaben zu erledigen, und gleichzeitig erschweren wir anderen ihre Arbeit.“ (A, 8.10.)

Startschuss zur Kooperation zwischen dem Wikipedia Limesprojekt, dem DAI, der Uni Köln, Wikidata und dem Render-Projekt

Am 7. September 2012 fand in den Räumen des Wikimedia Deutschland e.V. in Berlin eine erste Besprechung zwischen Prof. Dr. Reinhard Förtsch und vier weiteren Vertretern des Deutschen Archäologischen Instituts bzw. des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln, fünf Vertretern des Wikimedia Deutschland und einem Vertreter des Wikipedia-Limesprojektes statt.

Zweck des Zusammentreffens war es zu eruieren, ob eine Kooperation zwischen den Beteiligten in der Zusammenarbeit an einem konkreten Projekt machbar ist. Bei diesem Projekt handelt es sich um die Erstellung einer interaktiven Karte aller Limites in den Grenzprovinzen des Imperiums. Als „Skelett“ werden die (zunächst abgespeckten) Daten der Kastellartikel-Infoboxen dienen, ergänzt um die Daten zu noch nicht existierenden Kastellartikeln, über die das DAI verfügt. Das DAI resp. das Archäologische Institut der Uni Köln werden zu diesem Zwecke ihre Datenbestände (insbesondere die Datenbänke Arachne und Zenon) für die Wikipedia öffnen. Die Daten werden von Wikidata gesammelt und durch das Render-Projekt benutzerfreundlich aufbereitet. Der Clou ist, dass es durch die nicht unerheblichen Ressourcen der Institute möglich sein wird, neben unseren Kastellartikeln auch digitalisierte Originaltexte, Bilder etc. mit in die Limeskarte/Datenbank einzupflegen. Noch nicht existierende Kastellartikel erscheinen dann als solche vermerkt aber mit den Basisdaten versehen in der Karte und bieten somit den Anreiz, diese Artikel anzulegen. Eine erste Pilotversion der interaktiven Limeskarte soll schon bis zum Februar 2013 fertiggestellt werden. Die nächste Zwischenbesprechung ist für den November 2012 geplant.

Bemerkenswert ist, dass es Prof. Dr. Förtsch und das DAI waren, die den Schulterschluss mit der Wikipedia gesucht haben. Die Arbeit des Limesprojektes wird inzwischen in wissenschaftlichen Kreisen durchaus anerkannt und für nützlich erachtet, was in der Besprechung auch atmosphärisch deutlich wurde. Hartmann Linge, 05.10.

Passenderweise fand letztes Wochenende der 4. Limes-Workshop statt, bei dem die Kooperation natürlich ein zentraler Punkt war und zu dem es jetzt auch einen ersten kleinen Bericht im Wikimedia-Blog gibt. MC, 6.10.

Anträge ans FDC können kommentiert werden

Wikimedia Chapter und die Wikimedia Foundation konnten bis zum 1. Oktober 2012 Förderanträge an das Funds Dissemination Committee (FDC) einreichen. Um Gelder für ihre Arbeit zu beantragen, geben die Organisationen Auskunft über vergangene Leistungen und legen ihre zukünftigen Jahrespläne samt den dafür vorgesehenen Budgets vor. Das FDC prüft die Anträge und spricht dann Empfehlungen an das Board of Trustees der WMF aus, ob und in welcher Gesamthöhe die Gelder zur Verfügung gestellt werden sollen. Wikimedia Deutschland hat ebenfalls Mittel aus diesem Topf beantragt.

Alle 13 Anträge können bis zum 22. Oktober 2012 öffentlich kommentiert werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Antragstellern auf den Diskussionsseiten im Meta-Wiki Feedback zu geben und Fragen zu stellen. Die Anträge selber können nicht mehr geändert werden, alle Kommentare und Antworten werden aber zusammen mit dem Antrag an das FDC weiter gegeben.

Die gesamte Diskussion findet auf Englisch statt und wir unterstützen gerne und übersetzen Kommentare für euch, wenn gewünscht. NE_WMDE, 3.10.

Auf Normdatenjagd

Normdaten sind ein recht scheues Wild. Sie verstecken sich im Dickicht nationaler Normdateien und Bibliothekskataloge. Etwa 120.000 deutschsprachige Artikel zu Personen harren der Frage, ob es wohl für sie eine passende Datei gibt. Fängt man so ein Stück, ist die Freude natürlich groß! Plötzlich kann man vom Wikipedia-Artikel auf die entsprechenden Angebote nationaler Bibliotheken zugreifen. Findet man gar die passende Nummer der Deutschen Nationalbibliothek, verlinkt diese am Tag darauf aus ihrem Katalog auf die Wikipedia. Die Bibliotheksnutzer können sich so informieren, wer eigentlich hinter der recht dürren Namensangabe des Bibliothekskataloges steckt. Um diese Freude unter die Menscheit zu bringen, durchstreifen Wikipedianer das natürliche Habitat der putzigen Gesellen. Ultimative Waffe ist dabei authority control. Einmal angelegt schlägt einem der Wunderkasten nicht nur notleidende Artikel vor, sondern unterbreitet auch Vorschläge, welche Normdatei passen könnte. Drei bestätigende Klicks später steht der Fang im Artikel. Also Wikimanns (respektive Wikifraus) Heil!O2, 3.10.

Wie soll das Reisewiki heißen?

Auf Meta-Wiki hat die Abstimmung über den Namen des zukünftigen Reisewikis begonnen, das aus Wikivoyage und Wikitravel heraus unter der Ägide der Wikimedia Foundation entstehen soll. Zur Wahl stehen insgesamt 17 Möglichkeiten. Ernsthafte Chancen dürften vor allem die Vorschläge wikivoyage.org und (sprach-code).travel.wikimedia.org/com haben. Bis zum 16. Oktober können die Benutzer entscheiden, welchem Namen sie den Vorzug geben würden. (A., 3.10.)

Was haben Frauen eigentlich jemals für die Wikipedia getan?

… ist der vorsätzlich reißerische Titel dieses kleinen Artikels, um die Aufmerksamkeit der geneigten Leserschaft zu binden und Flamewars zu produzieren ;) Doch wie man weiß: Die Welt ist voller Fragen, drum: Welches war der erste frauenspezifische Artikel auf der Hauptseite der Wikipedia? Welches der erste exzellente? Wer organisierte 2010 Skillshare? Und wer ist die älteste deutschsprachige Wikipedianerin? Dies und mehr erfahren Sie in der Geschichte der deutschsprachigen Wikipedianerinnen. Bleiben Sie dran! aw, 2.10.

Geboren aus der Bildfilterdiskussion und dem Informations-Defizit-Gefühl der Community wird die Wikimedia:Woche nun bereits ein Jahr alt. Als gemeinsam von Wikimedia Deutschland und Freiwilligen herausgegebener Newsletter sammelt sie wöchentlich die wichtigsten News aus dem Wikimedia-Universum. Besonders hervorzuheben ist vor allem die unermüdliche Arbeit von Aschmidt im letzten Jahr – an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön! Die Redaktion freut sich jederzeit über weitere Mitstreiter, Anregungen zum Inhalt und Feedback allgemein. Also: Auf das zweite Jahr! aw, 2.10.