Ōkurayama-Schanze
Die Ōkurayama-Schanze (jap. 大倉山シャンツェ, Ōkurayama-shantse), auch als Ōkurayama-Skisprungstadion (jap. 大倉山ジャンプ競技場, Ōkurayama janpu kyōgijō) bekannt, ist eine Skisprungschanze in der japanischen Stadt Sapporo auf der Insel Hokkaidō. Sowohl der Skisprung-Weltcup als auch der Continental Cup machen regelmäßig hier Station. Ebenso fanden hier Skisprungwettbewerbe der Olympischen Winterspiele 1972 und der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2007 statt.
Ōkurayama | |||||||||||||||||||||||||
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Standort | |||||||||||||||||||||||||
Koordinaten | 43° 3′ 3″ N, 141° 17′ 11″ O | ||||||||||||||||||||||||
Stadt | Sapporo | ||||||||||||||||||||||||
Land | Japan | ||||||||||||||||||||||||
Verein | SA Sapporo | ||||||||||||||||||||||||
Zuschauerplätze | 50.000 | ||||||||||||||||||||||||
Baujahr | 1931 | ||||||||||||||||||||||||
Umgebaut | 1952, 1970 | ||||||||||||||||||||||||
Erweitert | 1986, 1996, 2016 | ||||||||||||||||||||||||
Schanzenrekord | Männer: 148,5 m Kamil Stoch (26. Januar 2019) Frauen: 145,0 m Yūki Itō (19. März 2016) | ||||||||||||||||||||||||
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Anlage
BearbeitenDie im Besitz der Stadt Sapporo befindliche Schanze steht im oberen Kotoni-Tal im Stadtbezirk Chūō-ku, genauer am Osthang des Ōkura-Hügels, und ist vom rund fünf Kilometer weiter östlich gelegenen Stadtzentrum um den Ōdōri-Park aus zu sehen. Die Hillsize der Schanze beträgt 137 m, der Konstruktionspunkt 125 m bei einem Neigungswinkel von 35°. Bei einer Anlauflänge von 94 m liegt der um 11° geneigte Schanzentisch 3,3 m über dem Boden. Den Schanzenrekord bei den Männern hält zurzeit der Pole Kamil Stoch, der am 26. Januar 2019 eine Weite von 148,5 m erzielte. Der weiteste Sprung einer Frau gelang der Japanerin Yūki Itō mit 145,0 m am 19. März 2016.[1]
Vom Parkplatz aus gelangen Besucher über eine Rolltreppe zum Stadion, das eine Kapazität von 50.000 Zuschauern besitzt. Nahe dem Eingang stehen das Ōkurayama Crystal House mit Restaurant und Souvenirladen sowie das im April 2000 eröffnete Sapporo Olympic Museum. Auf drei Etagen wird die Geschichte des Wintersports und der Olympischen Winterspiele vorgestellt.[2] Entlang der Südseite der Anlage, vorbei am Kampfrichterturm, führt eine Sesselbahn hinauf zum Starthaus (alternativ kann auch ein Wanderweg genutzt werden). Dort befindet sich auf einer Höhe von 307 m T.P. eine Aussichtsterrasse.
Etwa 1,5 km weiter südlich steht ebenfalls im Kotoni-Tal die Miyanomori-Schanze.
Geschichte
BearbeitenSapporos erste Skisprungschanze war 1917 am nahe gelegenen Mikadoyama erbaut worden. 1929 versprach Prinz Chichibu Yasuhito den Bau einer großen Schanze zu unterstützen. 1930 leistete der Unternehmer Ōkura Kishichirō einen bedeutenden finanziellen Beitrag, sodass die Bauarbeiten im Juli 1931 beginnen konnten. Die Schanze entstand nach den Plänen von Olaf Helset, dem damaligen Präsidenten des norwegischen Skiverbandes. Sie war im Oktober desselben Jahres fertiggestellt; sie hatte einen K-Punkt von 60 m und eine Länge von 100 m. Nach Ōkura erhielt sie den Namen Ōkura-Schanze (大倉シャンツェ, Ōkura-shantse), wobei der zweite Namensbestandteil ein Lehnwort aus dem Deutschen ist. Das erste Springen fand am 17. Januar 1932 statt.[1]
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schanze zerstört und 1952 wieder aufgebaut, diesmal mit einem K-Punkt von 80 m.[1] Für die in Sapporo stattfindenden Olympischen Winterspiele 1972 genügte sie den gewachsenen Ansprüchen nicht mehr, weshalb sie 1969/70 umgebaut werden musste. Dabei wurde die gesamte Anlage um etwa zehn Meter nach Osten verschoben, die Anlaufspur um bis zu sieben Meter in den Hang hinein gegraben und die Kapazität der Zuschauertribünen auf 50.000 erhöht. Der Umbau war mit 753 Millionen Yen budgetiert (entspricht 6,941 Mio. Euro im September 2018).[3][4] Die Schanze hatte nun einen K-Punkt von 110 m und erhielt ihren heutigen Namen Ōkurayama.
1982 erweiterte man die Anlage um eine moderne Sesselbahn, 1986 folgte eine Erweiterung von K110 auf K115. Im Jahr 1995 ging die Schanze in den Besitz der Stadt Sapporo über, nachdem sie zuvor Staatseigentum gewesen war. 1996 wurde die Schanze auf K120 erweitert und ein Jahr später mit Matten belegt, um sie für den ganzjährigen Betrieb auszustatten; ebenso installierte man eine Flutlichtanlage.[1] Im Hinblick auf die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2007 brachte man Stadion und Schanze einmal mehr auf den neuesten Stand der Technik.[5] Seit einem kleineren Umbau im Jahr 2016 besitzt die Schanze ihre heutigen Maße.
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Ōkurayama-Schanze im Sommer
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Seitenansicht
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Aussicht in Richtung Stadtzentrum
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Ansicht im Winter
Ergebnisse
BearbeitenOlympische Spiele und Weltmeisterschaften
BearbeitenBisher wurden folgende großen Wettbewerbe auf der Ōkurayama-Schanze durchgeführt:
Datum | Kategorie | Schanze | 1. Platz | 2. Platz | 3. Platz |
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11. Februar 1972 | Olympische Winterspiele 1972 | K110 | Wojciech Fortuna | Walter Steiner | Rainer Schmidt |
22. Februar 2007 | Weltmeisterschaft 2007 | HS134 | Simon Ammann | Harri Olli | Roar Ljøkelsøy |
25. Februar 2007 | Weltmeisterschaft 2007 | HS134 | Österreich | Norwegen | Japan |
Weltcup
BearbeitenGenannt werden alle Wettbewerbe des Skisprung-Weltcups.[6]
Weitere internationale Wettbewerbe
BearbeitenGenannt werden alle übrigen von der FIS organisierten Sprungwettbewerbe.[6]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Informationen der Stadt Sapporo (japanisch)
- Website der Aussichtsplattform (japanisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Ōkurayama. skisprungschanzen.com, 2018, abgerufen am 26. September 2018.
- ↑ Sapporo Olympic Museum. Sapporo Development Corporation, 2018, abgerufen am 26. September 2018 (englisch).
- ↑ Offizieller Bericht. (PDF, 43,3 MB) Organisationskomitee der XI. Olympischen Winterspiele 1972, 1973, S. 265–267, abgerufen am 26. September 2018 (englisch).
- ↑ Währungsumrechnung auf dem Stand vom 1. Februar 1972 unter Berücksichtigung der Inflation gemäß Vergangene Rechner. fxtop.com, abgerufen am 26. September 2018.
- ↑ Geschichte der Schanze auf der offiziellen Sapporo Internetseite (englisch) ( vom 5. Februar 2007 im Internet Archive) (archiviert im Internet Archive)
- ↑ a b FIS Results Sapporo. Abgerufen am 17. Februar 2024. (Achtung: Link enthält auch die Ergebnisse der Wettkämpfe auf der Miyanomori-Schanze)