Veitlahm

Ortsteil des Marktes Mainleus

Veitlahm (oberfränkisch: Faidlohm[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Mainleus im Landkreis Kulmbach (Regierungsbezirk Oberfranken).[4] Die Gemarkung Veitlahm hat eine Fläche von 3,047 km². Sie ist in 526 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5792,90 m² haben.[1][5]

Veitlahm
Markt Mainleus
Koordinaten: 50° 7′ N, 11° 23′ OKoordinaten: 50° 7′ 8″ N, 11° 23′ 18″ O
Höhe: 406 (393–407) m ü. NHN
Fläche: 3,05 km²[1]
Einwohner: 314 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1976
Postleitzahl: 95336
Vorwahl: 09229
Die Pfarrkirche des Ortes
Die Pfarrkirche des Ortes

Geografie

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Das Pfarrdorf bildet mit Wernstein im Südwesten eine geschlossene Siedlung. Sie liegt am oberen Lauf des Wacholdergrabens, eines linken Zuflusses des Zentbachs. Im Norden steigt das Gelände zum Paterberg an (528 m ü. NHN). Die Kreisstraße KU 6 führt nach Wernstein (0,7 km südwestlich) bzw. nach Lindig (1,1 km südöstlich). Die Kreisstraße KU 3 führt nach Höfstätten (1,3 km nordöstlich).[6]

Geschichte

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Der Ort wurde 1290 als „Kyrlam“ erstmals urkundlich erwähnt, 1531 in der Form „Veitlam“. Das Grundwort des Ortsnamens ist lamb (mhd. für abfallend), womit die Lage des Ortes beschrieben wurde. Das Bestimmungswort war ursprünglich Kirche, später der Patron der Kirche. Der Zusatz diente wohl zur Unterscheidung des in der Nähe gelegenen Forstlahm.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Veitlahm 28 Anwesen, eine Kirche und ein Pfarrhaus. Das Hochgericht übten das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach und das Obergericht Wernstein aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Wernstein. Grundherren waren

Von 1797 bis 1810 unterstand Veitlahm dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. 1810 kam der Ort zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Veitlahm dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Schmeilsdorf und der 1812 gebildeten Ruralgemeinde Danndorf zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Veitlahm. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Thurnau (ab 1852 Landgericht Thurnau) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Thurnau (1919 in Finanzamt Thurnau umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen unterschiedlichen Patrimonialgerichten. Ab 1862 gehörte Veitlahm zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Thurnau (1879 in das Amtsgericht Thurnau umgewandelt), von 1929 bis 1972 war das Amtsgericht Bayreuth zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Kulmbach. 1930 wurde die Finanzverwaltung vom Finanzamt Bayreuth übernommen, seit 1973 ist das Finanzamt Kulmbach zuständig.[9] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3,060 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Januar 1976 in den Markt Mainleus eingegliedert.[11][12]

Sehenswürdigkeiten in der Natur

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Wasserfall nordwestlich von Veitlahm

Etwa einen Kilometer nordwestlich von Veitlahm gibt es einen kleinen Wasserfall, der von einem Quellbach des Varzbrunnengraben gebildet wird.

Baudenkmäler

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Baudenkmäler sind unter anderem die evangelisch-lutherische Pfarrkirche „St. Veit“, das Wirtshaus zum Patersberg, das ehemalige Kantoratsgebäude, der Patersbergturm und vier Wohnstallhäuser.

Religion

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Veitlahm ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich eine Filiale von St. Johannis (Schwarzach).[13][8][10]

Literatur

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Commons: Veitlahm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Gemarkung Veitlahm (091734). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 22. Dezember 2024.
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „vaidlåm“.
  4. Markt Mainleus, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. August 2023.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 22. Dezember 2024.
  6. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. August 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen der Luftlinie.).
  7. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 170f.
  8. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis. S. 648f.
  9. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 775f.
  10. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 702 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  12. Mainleus > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 23. Dezember 2024.
  13. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 178f.