Der neue Turniermodus mit 2 Gewinnsätzen bis 60 Punkte gefiel nicht allen Spielern. Bei so einer kurzen Distanz spielt oft auch das Glück eine große Rolle. In der Form seines Lebens befand sich 1990 Fonsy Grethen. Nach dem EM-Titel im Cadre 47/2 im März folgte jetzt im April der nächste Titel. Im Final schlug er den bis dahin ganz groß aufspielenden Frédéric Caudron mit 2:1 Sätzen. Der Bochumer Fabian Blondeel, der in der zweiten Runde von Grethen in die Verliererrunde geschickt wurde, gewann den Rest seiner Partien und wurde verdienter Dritter. Insgesamt nahmen sieben Spieler aus der Bundesrepublik und erstmals zwei Spieler aus der noch bestehenden DDR an dieser EM teil. Bis auf drei schieden aber alle in der Qualifikation aus.
Gespielt wurde eine Qualifikation mit 34 Akteuren, wovon sich neun Spieler für das Hauptturnier qualifizieren konnten. Diese neun Spieler trafen die auf die sieben gesetzten Spieler. Hier gab es ein Doppel-KO System mit einer Sieger- und einer Trostrunde, wobei die Spieler für das Finale und das Spiel um Platz drei ermittelt wurden. Es wurde auf zwei Gewinnsätze à 60 Punkte gespielt. Endete ein Satz 60:60 in einer Aufnahme gab es einen Tie Break. Endete auch dieser Unentschieden wurde ein Bandenentscheid (BE) gespielt um den Sieger zu ermitteln. Es wurde ohne Nachstoß gespielt, außer bei einer Partie in einer Aufnahme. Bei einem 2:0 Satzgewinn gab es drei Satzpunkte.