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Igor Ter-Owanessjan errang im Verlauf seiner langen sportlichen Karriere fünfzehn sowjetische Meistertirel, zwölf im Weitsprung und drei im 4×100-m-Staffellauf. Als erster Europäer sprang er mehr als acht Meter weit. Es gelang ihm 1962 mit 8,31 m einen Weltrekord aufzustellen, bei den vorolympischen Wettbewerben in Mexiko-City egalisierte er mit den bestehenden Weltrekord von Ralph Boston. Daneben erreichte er zwei Europarekorde im Freien und sieben Europarekorde in der Halle, deren letzter für 28 Jahre Bestand hatte. Zwei olympische Bronzemedaillen und fünf Medaillen bei Europameisterschaften, darunter drei goldene, waren seine größten Erfolge bei internationalen Wettkämpfen.

Ursprünglich wollte Ter-Owanessjan Zehnkämpfer werden. Nachdem er 1956 seine Ausbildung am Institut für Körperkultur in Lwow beim dortigen Hochschulverein Burwestnik begann, konzentrierte sich jedoch zuerst auf den Stabhochsprung. Sein erster Trainer dort war der Stabhochsprungspezialist W. Saporaschanow. Im Jahr 1954 stellte er in der Altersklasse der Junioren seinen ersten Rekord auf. Zwei Jahre später folgte mit 7,74 m im Weitsprung sein erster sowjetischer Rekord und 1957 der erste Gewinn einer Meisterschaft.

Während seiner aktiven Laufbahn wog der 1,86 m große Ter-Owanessjan 78 kg.

Im Jahr 1999 bezeichnete Ter-Owanessjan in einem Interview mit PBS das staatliche Doping-Programm der DDR als einen Fall von „guter Medizin, es sollte daher nicht verurteilt werden.[1]

Olympische Spiele

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Ter-Owanessjan nahm an insgesamt fünf olympischen Spielen teil:

  • 1956 in Melbourne verlief seine erste Olympiateilnahme enttäuschend, er schied beim Finale nach drei ungültigen Versuchen aus.
  • 1960 in Rom erringt er mit 8,04 m die Bronzemedaille hinter Ralph Boston (8,12 m) und Bo Roberson (8,11 m), beide aus den USA.
  • 1964 in Tokio erreicht er erneut Bronze mit 7,99 m hinter dem Briten Lynn Davies (8,07 m) und Ralph Boston (8,03 m).
  • 1968 in Mexiko-Stadt zählt er als Mitinhaber des Weltrekords zu den Favoriten. Letztlich verpasst er als Vierter mit 8,12 m hinter dem Weltrekord springenden Olympiasieger Bob Beamon (8,90 m), Klaus Beer aus der DDR (8,19 m) und Ralph Boston (8,16 m) einen Medaillenplatz.
  • 1972 in München verfehlt er bei seiner letzten olympischen Teilnahme in der Qualifikation mit 7,76 m die geforderte Weite von 7,80 m und scheidet mit 2 cm Rückstand auf den 12. Platz als Fünfzehnter aus.

Europameisterschaften

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Europameisterschaften in der Halle

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Europacup

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Universiaden

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„Fürst Igor“, wie der hochgewachsene, schwarzhaarige Athlet gern genannt wurde, stammte aus einer sportlichen Familie.

  • Beide Eltern waren Absolventen des Instituts für Körperkultur Moskau, wo Igor aufwuchs.
    • Walentina Iwanowna Iljinskaja, die Volleyball und Tennis spielte.
    • Aram Awetissowitsch Ter-Owanessjan, Professor für Sport-Pädagogik und als Diskuswerfer erfolgreich
  • Geschwister: Wiktorija, verheiratete Ter-Owanessjan-Misula.
  • Ehefrau und Kinder: Igor Ter-Owanessjan hat aus seiner ersten Ehe mit Margarita Jurjewna Jemeljanowa, einen Sohn und eine Tochter. Mit seiner zweiten Frau Olga Arturowna Klein hat er eine weitere Tochter namens Jana, geboren 1982.[2]

Berufliche Tätigkeit

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  • 1971: Promotion in Pädagogik
  • 1972–1976: Assistent des Cheftrainers der Verwaltung Leichtathletik beim Sportkomitee der UdSSR
  • 1976–1978: Erster Trainer der Gewerkschaftsschule für Spitzensport
  • 1978–1983: Weitsprung-Nationaltrainer
  • 1983–1989: Cheftrainer der Nationalmannschaft
  • 1989–1992 Präsident des sowjetischen Leichtathletik-Verbands
  • 1991: Mitgliedschaft im Rat der IAAF
  • 1993–2000 stellvertretender Vorsitzender des Komitees der Russischen Föderation für Körperkultur, Sport und Touristik
  • 1996 Professur am Lehrstuhl für Theorie und Methodik der Leichtathletik an der Russischen Staatsakademie für Körperkultur
  • 2000: Präsident des Fonds „Sport kontra Drogen“
  • 2001: Vorsitzender des Hauptrats der Nationalmannschafts-Trainer beim Sportkomitee der Russischen Föderation

Igor Ter-Owanessjan lebt heute in Moskau.

Literatur

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  • David Maraniss: Rome 1960: The Olympics That Changed the World. Simon & Schuster, New York City 2008, ISBN 1-4165-3407-5.

Einzelnachweise

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  1. Interview with Igor Ter-Ovanesyan. In: pbs.org. PBS, 1999, abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  2. Игорь Арамович Тер-Oванесян. In: www.pseudology.org. Abgerufen am 21. Dezember 2021 (russisch).
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Commons: Igor Ter-Ovanesyan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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