Bahnstrecke Le Palais–Eygurande-Merlines

Eisenbahnstrecke in Zentralfrankreich

Die Bahnstrecke Le Palais–Eygurande-Merlines ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Zentral-Frankreich. Sie ist eine Zweigstrecke der Verbindung Orléans–Montauban und führt von ihr bei Limoges in südöstliche Richtung in das Tal der Vienne. Ab Ussel wird die Strecke nicht mehr im Personenverkehr bedient.

Le Palais–Eygurande-Merlines
Autorail X2800 im Bahnhof Saint Léonard de Noblat, Fahrtrichtung Le Palais, 2003
Autorail X2800 im Bahnhof Saint Léonard de Noblat, Fahrtrichtung Le Palais, 2003
Streckennummer (SNCF):713 000
Streckenlänge:122 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon
von Limoges
ehemaliger Bahnhof
393,0
392,6
Le Palais 298 m
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon
nach Paris-Austerlitz
Tunnel
394,1 Tunnel de Bournazeau (108 m)
Brücke über Wasserlauf
397,6 Viaduc du Taurion (190 m)
Bahnhof
397,9 Saint-Priest-Taurion 254 m
Brücke
398,1 Viaduc (56 m)
Haltepunkt / Haltestelle
402,4 Brignac 252 m
Brücke
407,1 Viaduc de Saint-Léonard-de-Noblat (406 m)
Bahnhof
407,5 Saint-Léonard-de-Noblat 292 m
Bahnübergang
~407,8 D 941 (ehem. N 141)
ehemaliger Bahnhof
410,9 Farebout 275 m
Brücke über Wasserlauf
413,2 Maulde (23 m)
Bahnhof
415,1 Saint-Denis-des-Murs 275 m
Tunnel
416,6 Tunnel de Bois-Vert (210 m)
Brücke über Wasserlauf
418,1 Vienne (5×)
Bahnhof
424,7 Châteauneuf-Bujaleuf 320 m
Tunnel
426,7 Tunnel de La Penelle (165 m)
Brücke über Wasserlauf
427,0 Vienne (124 m)
Tunnel
428,2 Tunnel de La Varache (213 m)
Brücke über Wasserlauf
428,5 Viaduc de la Varache (Vienne, 125 m)
ehemaliger Bahnhof
428,9 Bussy-Varache 334 m
Brücke über Wasserlauf
429,8 Petit viaduc de la Varache (Vienne, 113 m)
Tunnel
429,9 Tunnel de Rivière (155 m)
Brücke
430,1 Viaduc (50 m)
Brücke
430,9 Viaduc des 24 piles (305 m)
Tunnel
431,6 Tunnel de Farsac (285 m)
Tunnel
432,3 Tunnel de Couegnas (157 m)
Brücke über Wasserlauf
432,5 Pont du Mingonnat (Vienne, 17 m)
Tunnel
432,5 Tunnel de Fougéolle (90 m)
Tunnel
433,6 Tunnel de Toulondit und D 940 (ehem. N 140), (90 m)
Brücke über Wasserlauf
433,7 Vienne (27 m)
Bahnhof
433,9 Eymoutiers-Vassivière 406 m
Brücke über Wasserlauf
434,2 Vienne (4×)
Brücke über Wasserlauf
438,7 Ribière (84 m)
ehemaliger Bahnhof
442,1 Plainartige 535 m
Grenze
~444,0 Département Haute-Vienne / Corrèze
Tunnel
444,7 Tunnel (30 m)
445,2 Viaduc (148 m)
Strecke
~448,0 D 940
Brücke
~448,9 D 940
Bahnhof
449,0 Lacelle 656 m
ehemaliger Bahnhof
455,2 Viam 695 m
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang und querAbzweig geradeaus und nach rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
457,1 Gare bois
Brücke über Wasserlauf
458,2 Vézère (56 m)
Bahnhof
458,6 Bugeat 682 m
Bahnübergang
~458,7 D 979 (ehem. N 679)
Bahnhof
463,7 Pérols 760 m
ehemaliger Bahnhof
468,3 Barsanges 815 m
Tunnel de La Saulière (aufgehoben, 86 m)
ehemaliger Bahnhof
473,2 Ambrugeat 790 m
Tunnel
473,6 Tunnel de Beynat (252 m)
Tunnel
474,4 Tunnel de Puy-Richard (871 m)
Brücke über Wasserlauf
477,6 Viaduc des Farges (206 m)
Bahnhof
480,2 Jassonneix 694 m
Bahnübergang
~480,2 D 979
Abzweig geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Tulle–Meymac von Tulle
Bahnhof
483,3 Meymac 702 m
ehemaliger Bahnhof
489,7 Alleyrat-Chaveroche 701 m
Brücke über Wasserlauf
494,4 Diège (54 m)
Tunnel
495,1 Tunnel de Loche und D 982 (ehem. N 682), (185 m)
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Busseau-sur-Creuse–Ussel v. Busseau-sur-C.
Brücke über Wasserlauf
496,3 Sarsonne (58 m)
Bahnhof
496,6 Ussel 631 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach rechts und ehemals von rechts
Bahnstrecke Ussel–Bort-les-Orgues (Arbeit 1955 eingestellt)
ehemaliger Bahnhof
508,0 Aix-la Marsalouse 769 m
ehemaliger Bahnhof
514,7
420,7
Eygurande-Merlines 714 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Bourges–Miécaze nach Montluçon
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Bourges–Miécaze nach Miécaze
Bahnstrecke Eygurande-Merlines–Clermont-Ferrand
nach Clermont-Ferrand

Geschichte

Bearbeiten
 
Einfahrt Intercity 4492 mit BB67432 in Eygurande-Merlines, Juni 2014.

Der älteste Abschnitt dieser Strecke liegt zwischen Meymac und Eygurande-Merlines, der einen Teil der Magistrale TulleClermont-Ferrand darstellt. Bereits am 19. Juni 1868 wurde diese Destination per Dekret „für öffentliches Interesse wichtig“ deklariert.[1] Der Bau und Betrieb der Strecke wurde per Gesetz vom 3. August 1872 an eine Konzessionärsgesellschaft aus Privatpersonen übergeben, die ein Kapital von 23 Mio. Franc aufbrachte[2] und sich zu der Compagnie de Clermont à Tulle (CCT) zusammenschloss. Die CCT kaufte vom Staat die von dieser bestimmte Trasse und begann mit dem Bau.[3] Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte die CCT die Arbeiten nicht abschließen, und es war die staatliche Eisenbahnverwaltung, die ab 1877 die Strecke fertigstellte, um sie am 6. Juni 1881 zur Nutzung freizugeben. Neuer Interessent für die Strecke war die Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO), die damit ihr Streckennetz in diesem Bereich vervollständigte. Der Kauf wurde im Sommer 1883 abgeschlossen und per Gesetz genehmigt.[4]

Zu diesem Zeitpunkt war der erste (älteste) Abschnitt bereits eröffnet, nämlich am 19. September 1880. Es folgten Le Palais bis Eymoutiers am 31. Dezember 1880, Ussel–Eygurande-Merlines zum 6. Juni 1881 und Eymoutiers–Meymac am 8. Oktober 1883.

Am 6. Juli 2014 erfolgte die Schließung des Abschnitts zwischen Eygurande-Merlines und Laqueuille. Weil die Züge von Clermont-Ferrand aus bis Ussel durchgebunden wurden, war dadurch auch der 18 km lange Abschnitt ab Ussel betroffen. Nach Angaben des Infrastrukturbetreibers Réseau ferré de France (RFF) könne keine Sicherheitsgarantie für diesen Abschnitt mehr gegeben werden. 21.000 Schwellen müssten ausgetauscht werden. Die dafür erforderlichen 7 Mio. Euro wären zwischen dem Staat, der Region Limousin und Auvergne-Rhône-Alpes zu teilen, doch von Seiten der Auvergne bestünde daran kein Interesse. Seitdem gibt es Schienenersatzverkehr und die Strecke wird nicht mehr instand gehalten. Die Natur erobert sich ihr Revier zurück.[5]

Bearbeiten
Commons: Bahnstrecke Le Palais–Eygurande-Merlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Décret impérial qui déclare d’utilité publique l’établissement d’un chemin de fer de Tulle à Clermont-Ferrand avec embranchement d’Eygurande sur Vendes, 19. Juni 1868. In: Bulletin des lois de l’Empire Français. Ausgabe XI, Band 32, Nr. 1628, S. 325–326, Paris 1868.
  2. Charles des Cognets: De la toile aux chemins de fer: L’extension nationale d’une entreprise bretonne au XIXe siècle. Presses universitaires de Rennes 2015, ISBN 978-2-7535-2956-4, S. 308.
  3. Loi qui approuve ladjudication du Chemin de fer de Clermont-Ferrand à Tulle, avec emvranchement sur Vendes. In: Bulletin des Lois de la République Française. Imprimerie nationale, Paris 1872, S. 213–233.
  4. Loi qui approuve la convention passée, le 28 juin 1883, entre le ministre des Travaux publics, et la Compagnie des chemins de fer de Paris à Orléans, 20 November 1883. In: Bulletin des lois de la République Française. Ausgabe XII, Band 28, Nr. 834, Paris 1884, S. 352–359.
  5. Ussel n’est plus demandé à Laqueuille. Ferro-Lyon, 6. Juli 2014.