Leups (oberfränkisch: Lais[1]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Pegnitz im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Leups hat eine Fläche von 5,082 km². Sie ist in 922 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5511,55 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Bodendorf und Leupsermühle.[4]

Leups
Stadt Pegnitz
Koordinaten: 49° 49′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 49° 48′ 49″ N, 11° 31′ 20″ O
Höhe: 477 m ü. NHN
Einwohner: 201 (19. Sep. 2006)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91257
Vorwahl: 09246

Geographie

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Das überwiegend katholisch geprägte Kirchdorf liegt in Tallage am Gemüsbach, einem linken Zufluss der Fichtenohe, und ist allseits von Erhebungen der Fränkischen Schweiz umgeben. Die Kreisstraße BT 23 führt entlang der Fichtenohe nach Buchau zur Bundesstraße 2 (4,2 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2184 bei der Unterhöhlmühle (1,5 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Bundesautobahn 9 unterquerend nach Bodendorf (2,5 km westlich), eine weitere führt an der Leupsermühle vorbei nach Lindenhardt zur St 2184 (1,8 km nördlich).[5] Durch Leups verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

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1280 wurde der Ort als „Leubs“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der slawische Personenname Lubiš.[6] In der Fraisch unterstand Leups dem brandenburg-bayreuthischen Verwalteramt Lindenhardt, das Teil des Oberamtes Pegnitz war. Von 1791/92 bis 1810 waren das preußische Justiz- und Kammeramt Pegnitz die übergeordneten Institutionen.[7] Danach kam die gesamte Region an das Königreich Bayern.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Leups gebildet, zu dem Bodendorf und Leupsermühle gehörten. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Leups, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pottenstein.[8]

Am 3. Mai 1952 wurde Leups von einem verheerenden Brand durch einen Blitzschlag heimgesucht. Die ganze westliche Dorfhälfte wurde bis auf drei Gebäude zerstört.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Juli 1978 in die Stadt Pegnitz eingegliedert.[9][10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Baudenkmäler

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  • Haus Nr. 4: Ehemaliges Jägerhaus
  • Haus Nr. 14: St.-Joseph-Kapelle

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Alle Jahre findet im Juli das Leupser Schupfenfest statt.
  • Seit 1998 wird wieder an jedem ersten Wochenende im September die Leupser Kerwa gefeiert. Höhepunkte der Kerwawoche sind das „Ausgraben“ am Mittwoch, das Aufstellen des Kerwabaumes am Samstag sowie am Sonntag das „Aufspielen“ der Kerwabuam und Madla auf dem Leupser Dorfplatz. Die Kerwa klingt am Montag mit dem „Rumspielen“ durch das Dorf aus. Hierbei gehen die Kerwabum und Madla mit Musik von Haus zu Haus und werden dort fast ausschließlich mit alkoholischen Getränken bewirtet. Den endgültigen Abschluss findet die Leupser Kerwa am folgenden Freitag beim „Kerwa eingraben“.
  • Ein weiteres Highlight ist die alljährlich stattfindende Strandparty „Hitzefrei“
  • Leups hat eine Freiwillige Feuerwehr mit etwa 45 aktiven und einigen passiven und fördernden Mitgliedern
  • Seit Oktober 2001 hat Leups eine eigene Theatergruppe, die aus acht bis zehn Frauen und Männern besteht. Bisher wurden fünf Stücke aufgeführt.
  • Kerwabum und Kerwamadla Leups
  • Leupser simma e. V
  • Leupser Stammtisch, Oberer/Unterer Stammtisch

Wirtschaft und Infrastruktur

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In der Dorfmitte befindet sich eine VGN-Bushaltestelle. Es bestehen mehrmals am Tag Verbindungen in Richtung Lindenhardt bzw. Pegnitz sowie täglich eine Busverbindung nach Bayreuth.[11]

Ansässige Unternehmen

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  • Brauerei Gradl

Literatur

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Fußnoten

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  1. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 32. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „lais“.
  2. Stadt Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. November 2024.
  3. Gemarkung Leups (092537). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 28. November 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. November 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 32.
  7. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 246 (Digitalisat).
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 70 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  10. Pegnitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 28. November 2024.
  11. Aushangfahrpläne. Suchmasch.: Leups. VGN, abgerufen am 2. Februar 2023.