Mercedes-Benz Schwerer Frontlenker

Lkw-Baureihe des deutschen Herstellers Daimler-Benz

Der Schwere Frontlenker mit kubischer Kabine (auch „LP schwer“ genannt, das „P“ steht für Pullman-Kabine) war ein Lastwagen des deutschen Herstellers Daimler-Benz.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz LP 1620 (1964)
Mercedes-Benz LP 1620 (1964)
Mercedes-Benz LP 1620 (1964)
Schwerer Frontlenker
Hersteller Daimler-Benz
Verkaufsbezeichnung LP, LPK, LPL, LPS
Produktionszeitraum 1963–1974
Vorgängermodell Mercedes-Benz Schwerer Frontlenker-Lastwagen
Nachfolgemodell Mercedes-Benz NG
Technische Daten
Motoren 10,8–16 Liter
Leistung 136–235 kW
zul. Gesamtgewicht 14–22 t

Modellgeschichte

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Noch vor den leichten und mittleren Modellen erhielten die schweren Fahrzeuge 1963 eine neue, dem damaligen Geschmack entsprechend kantig gestaltete Kabine mit ebenfalls kantig gestalteter Kühlerblende. Gebaut wurde sie nicht mehr beim Zulieferer Wackenhut, sondern in der Serienausführung bei Daimler-Benz selbst. Anfänglich gab es das Modell nur mit einer mittellangen Kabine, die deutlich weniger Platz als der rundliche Vorgänger bot, die eingesparte Länge kam der Ladefläche zugute. Nach Protesten von Fahrern und Kunden wurde ab 1965 zusätzlich ein längeres Fernverkehrshaus angeboten. Beide Fahrerhäuser waren wie beim Vorgänger nicht kippbar, sodass die Wartung durch zahlreiche Klappen erfolgen musste, die über das fast ganze Fahrzeug verteilt waren. Das brachte diesen Fahrzeugen bei Fahrern und Mechanikern rasch den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Adventskalender“ ein.

Die Technik stammte größtenteils vom Vorgänger, so auch der 200-PS-R6-Motor. Dessen Leistung wurde im Laufe der Zeit auf zunächst 210 PS, dann 230 PS und zuletzt 240 PS gesteigert, sodass die jeweiligen gesetzlichen Anforderungen für einen 38-t-Lastzug, den die zum 1. Mai 1965 geänderte StVZO ermöglichte, erfüllt werden konnten.

Ab 1965 bot das Werk verhältnismäßig spät nur den LP-334-Nachfolger LP 1620 (mit kubischer Kabine) als Kipper an.[1]

Da die StVZO ab dem 1. Januar 1972 eine Motorleistung von 8 PS je Tonne zulässigem Lastzuggewicht verlangte, lieferte Mercedes ab 1970 zusätzlich einen V10-Motor mit 320 PS Leistung sowie für 32-t-Lastzüge einen V8-Motor mit 256 PS Leistung.

Für die V-Motoren wurde jedoch eine neue Kabine benötigt, die kippbar ausgeführt wurde (bei Krupp gab es kippbare Kabinen schon seit 1965). Gegenüber der nicht kippbaren Kabine wurde das Dach leicht erhöht, die Türen reichten tiefer, sodass die Trittmulden unterhalb entfallen konnten. Die bei den nicht kippbaren Kabinen sichelförmig außen neben den ovalen Scheinwerfern angebrachten Blinker befanden sich bei der kippbaren Version an den äußeren Ecken der Stoßstangen, damit sie auch von der Seite her sichtbar waren.

 
Mercedes-Benz LPS 1626 (1971)
 
Mercedes-Benz LPS 2032 (1974)
Modell Motor Zylinder Leistung DIN Drehmoment DIN Bemerkungen
1418 OM 346.II 6 136 kW (185 PS) 64 mkp
bei 1.300/min
1620 OM 346.I 6 149 kW (202 PS)
(mit Lüfter-Abschaltung 210 PS)
bei 2.200/min
74 mkp
bei 1.300/min
auch als Kipper (LPK) erhältlich
1626 OM 402 8 188 kW (256 PS)
1632 OM 403 10 235 kW (320 PS)
2020 OM 346.I 6 154 kW (210 PS)
bei 2.200/min
74 mkp
bei 1.300/min
2024 OM 355 6 177 kW (240 PS)
bei 2.200/min
2032 OM 403 10 235 kW (320 PS)
2224 OM 355 6 177 kW (240 PS)
bei 2.200/min
83 mkp
bei 1.300/min
auch als Transport-Betonmischer (LPB) erhältlich
2226 OM 402 8 188 kW (256 PS)
2232 OM 403 10 235 kW (320 PS)
weitere Kombinationen möglich

Literatur

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  • Tim Cole: Mercedes-Benz Lastwagen. Bechtermünz Verlag, 1999.
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Einzelnachweise

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  1. SCHWERE FRONTLENKER-LKW LP 333. In: Legends of Trucking. Abgerufen am 16. Dezember 2020.