HMS Sidon (Kennung: P259) war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg und danach.

Sidon
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Subtle-Klasse
Bauwerft Cammell, Laird & Company, Birkenhead
Kiellegung 7. Juli 1943
Stapellauf 4. September 1944
Indienststellung 23. November 1944[1]
Verbleib 1957 als Übungsziel versenkt.[2]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 66,1 m (Lüa)
Breite 7,2 m
Tiefgang (max.) 3,4 m
Verdrängung aufgetaucht: 814–872 tn.l.[3]
getaucht: 990 tn.l.
 
Besatzung 48 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Elektromotor
Maschinen­leistung 1.900 PS (1.397 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius >6.000 sm bei 10 kn sm
Tauchzeit 25–30 Sekunden
Tauchtiefe, max. 110 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15 kn (28 km/h)
Bewaffnung

Geschichte

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Die Sidon (benannt nach dem Gefecht bei der Stadt Sidon im Libanon, die am 27. September 1840 von einer englisch-österreichischen Flotte beschossen und erobert wurde) war ein Boot des vierten Bauloses der britischen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Subtle-Klasse bezeichnet. Das U-Boot wurde am 7. Juli 1943 bei Cammell Laird & Company im nordwestenglischen Birkenhead aufgelegt, lief am 4. September 1944 vom Stapel und wurde von der Royal Navy am 23. November 1944[1] in Dienst gestellt.

Am 16. Juni 1955 wurde die Sidon im Hafen von Portland mit zwei MK12-Torpedos beladen, um die neuartigen Waffen zu testen. Die Testprojektile besaßen keine scharfen Sprengköpfe. Das MK12-Projekt war eine Entwicklung der Navy, deren Ziel mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel angetriebene Hochgeschwindigkeitstorpedos waren. Die Sidon sank im Hafen, nachdem einer der Torpedos explodierte. Bei dem Unfall fanden 13 Seeleute den Tod. Das Wrack wurde eine Woche später gehoben. Die Leichen der Opfer konnten geborgen werden und wurden an Land bestattet. Das U-Boot wurde zwei Jahre später am 14. Juni 1957 als Sonar-Übungsziel versenkt. Es liegt ca. 15 Seemeilen vor Portland in 34 m Tiefe.[2]

Da es zuvor schon zu anderen Unfällen mit dem äußerst instabilen und chemisch aggressiven Oxidator Wasserstoffperoxid gekommen war, stellte die Royal Navy das MK12-Projekt ein. Auch die britischen Bemühungen, Wasserstoffperoxid nach Vorbild der deutschen Walter-U-Boote als Sauerstofflieferant für außenluftunabhängige Antriebsanlagen von U-Booten zu nutzen, scheiterten an denselben Problemen, die schon die deutschen Erfinder der Technologie letztlich nicht lösen konnten.

Moderne U-Boote mit nichtnuklearem außenluftunabhängigen Antrieb wie z. B. die schwedische Gotland-Klasse oder die deutschen 212 A nutzen als Oxidationsmittel keinen chemisch gebundenen Sauerstoff, sondern unter Hochdruck verflüssigtes Sauerstoffgas. Beim Untergang des russischen Atom-U-Bootes Kursk, das ebenfalls durch eine Torpedoexplosion sank, wurde aber offenbar, dass bis heute mit dem extrem gefährlichen Wasserstoffperoxid zumindest experimentiert wird.[4]

Siehe auch

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Literatur

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  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. (Technik – Klassen – Typen. Eine umfassende Enzyklopädie). 5. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote, Karl Müller Verlag, Erlangen, Deutsche Ausgabe 1998, ISBN 3-86070-697-7
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Commons: Sidon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Das uboat.net gibt für die Indienststellung der Sidon den 23. November 1944 an, Hutchinson (siehe Literatur) den 24. Oktober 1944.
  2. a b www.histarmar.com.ar
  3. Robert Hutchinson (Siehe: Literatur) gibt 865 tn.l. an, Erminio Bagnasco hingegen 814 bis 872 tn.l.
  4. www.janmaat.de/seen_kursk.htm