47. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)
Die 47. Infanterie-Brigade (3. Königlich-Sächsische) war ein Großverband der Königlich Sächsischen Armee, die 1867 durch die Verfassung des Norddeutschen Bundes in die Preußische Armee integriert wurde.
Geschichte
BearbeitenNach der Niederlage der Königlich Sächsischen Armee im Deutschen Krieg an der Seite Österreichs gegen Preußen in der Schlacht bei Königgrätz wurden ihre Truppen später als sächsisches Kontingent in die Kontingentheere des Norddeutschen Bundes integriert. So wurde die 47. Infanterie-Brigade am 1. April 1867 in Zwickau aufgestellt und hatte dort ihren Standort bis 1877, als dieser nach Leipzig verlegt wurde und bis 1913 verblieb. Vom 1. Oktober 1913 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1915 war ihr Standort Döbeln. Sie war ein Teil der 24. Division, die dem XII. Armee-Korps zugeordnet war.
Untergeordnete Einheiten
Bearbeiten- 1867–1870
Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104, Kgl. Sächs. 6. Infanterie-Regiment Nr. 105
- 1871
Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104
- 1872
wie vor, zusätzlich Schützen-(Füsilier-)Regiment „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108
- 1873–1880
wie vor, zusätzlich 5. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 104 und 6. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 105
- 1881–1887
wie vor, zusätzlich 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 und 5. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 104
- 1887–1889
Kgl. Sächs. 10. Infanterie-Regiment Nr. 134, Kgl. Sächs. 11. Infanterie-Regiment Nr. 139 und die Landwehr-Regimenter Nr. 104 und 105 5. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 104 6. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 105
- 1889–1897
Kgl. Sächs. 10. Infanterie-Regiment Nr. 134 und Kgl. Sächs. 11. Infanterie-Regiment Nr. 139
- 1897–1899
wie vor, zusätzlich Kgl. Sächs. 14. Infanterie-Regiment Nr. 179
- 1899–1914
wie 1889 bis 1897
- Kriegsgliederung 1914/1918
Kgl. Sächs. 11. Infanterie-Regiment Nr. 139, Kgl. Sächs. 14. Infanterie-Regiment Nr. 179, 2. Königlich Sächsisches Jäger-Bataillon Nr. 13
Deutsch-Französischer Krieg
BearbeitenIm Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 war die 47. Infanterie-Brigade unter dem Befehl von Bernhard von Leonhardi[1][2] eingesetzt.
Erster Weltkrieg
BearbeitenMit der Mobilmachung am 17. August 1914 musste die Brigade dasBrigade-Ersatz-Bataillon 47 aufstellen und wurde mit Kriegsbeginn von Julius von Falckenstein bis zum 14. Januar 1915. Anschließend übernahm William Kohl bis zur Auflösung der Brigade am 6. März 1915 das Kommando über den Verband. Zum den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Gefechtskalender der 24. Division
Brigadekommandeure
BearbeitenName | Datum[3] |
---|---|
Hermann Hans Bruno von Hake | 1. April 1867 bis 31. Januar 1869 |
August Emil Tauscher[4] | 1. Februar 1869 bis 20. Juni 1870 |
Bernhard von Leonhardi[5] | 21. Juni 1870 bis 27. Dezember 1873 |
Hans von Trettau | 28. Dezember 1873 bis 31. Januar 1880 |
Alexander von Bosse | 1. Februar 1880 bis 25. Juni 1883 |
Johann Nepomuk Maria O'Byra | 26. Juni 1883 bis 13. Januar 1887 |
Karl Adolph Lommatzsch | 14. Januar 1887 bis 31. März 1887 |
Julius von Tschirschnitz | 1. April 1887 bis 23. Januar 1892 |
Heinrich von Zeschau | 24. Januar 1892 bis 21. September 1892 |
Karl Georg Müller von Berneck | 22. September 1892 bis 30. Mai 1895 |
Ludwig von Hausen | 31. Mai 1895 bis 25. März 1899 |
Johann Richard Sachse | 26. März 1899 bis 28. März 1900 |
Alexander von Friesen | 29. März 1900 bis 22. März 1901 |
Karl Friedrich von Friesen-Miltitz | 23. März 1901 bis 26. Oktober 1901 |
Paul von Criegern | 27. Oktober 1901 bis 19. März 1904 |
Giovanni Pfeil | 20. März 1904 bis 26. Juli 1906 |
Oskar von Ehrenthal[6] | 27. Juli 1906 bis 11. September 1912 |
Klemens Ullrich | 12. September 1912 bis 16. März 1914 |
Julius von Falckenstein | 17. März 1914 bis 14. Januar 1915 |
William Kohl | 15. Januar 1915 bis 5. März 1915 |
Alfred Müller | 10. Januar 1919 bis Mai 1919 |
Literatur
Bearbeiten- Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778.
- Die sächsische Armee im Deutschen Reich 1871 bis 1918. (PDF; 1,3 MB) Dissertation, Universität Dresden 2007.
Weblinks
Bearbeiten- Sachsens Armee zu alllen Zeiten (Chronik) Digitalisat
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Illustrierter Kalender für 1873, Jahrbuch der Ereignisse, Bestrebungen und Fortschritte im Völkerleben. J. J. Weber, Leipzig 1872 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ E. Hoffbauer: Die deutsche Artillerie in den Schlachten bei Metz. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1873 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 374f.
- ↑ Ian Summer: Der Deutsche Feldzug gegen Frankreich unter dem Könige Wilhelm. Otto JankeOrt=Berlin, 1871 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ian Summer: Illustrierter Kalender für 1873, Jahrbuch der Ereignisse, Bestrebungen und Fortschritte im Völkerleben. J. J. Weber, Leipzig 1872 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ian Summer: Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910. Heinrich, Dresden-Neustadt 1911, S. 141 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).