64. Infanterie-Brigade (6. Königlich Sächsische)

Großverband der Sächsischen Armee

Die 64. Infanterie-Brigade (6. Königlich Sächsische) war ein Großverband der Sächsischen Armee, die nach Artikel 63 Absatz 1 der Reichsverfassung vom 16. April 1871 rechtlich eigenständig war und ihre Truppen in die Preußische Armee einordnete.

64. Infanterie-Brigade

Aktiv 1887 bis 1919
Staat Stadtwappen Königreich Sachsen
Streitkräfte Sächsische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Brigade
Gliederung siehe Geschichte
Standort siehe Geschichte
Leitung
Kommandeure siehe Brigadekommandeure

Geschichte

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Mit dem Inkrafttreten des Militärgesetzes vom 11. März 1887[1] wurden in Preußen mehrere Militärverbände neu errichtet, darunter die 64. Infanterie-Brigade mit Sitz in Dresden. Sie war bis zum 1. April 1915 Teil der 32. Division, die ihr Kommando in der Dresdner Albertstadt hatte und dem XII. Armee-Korps[2] mit Sitz in Dresden zugeordnet war. Vom 1. April 1915 bis zum Kriegsende war sie der 123. Infanterie-Division, die am 20. März 1915 aufgestellt wurde, unterstellt und erhielt die Bezeichnung 245. Infanterie-Brigade.

Gliederung

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  • 1887–1889

Schützen-(Füsilier-)Regiment „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108 Kgl. Sächs. 1. Jäger-Bataillon Nr. 12, Kgl. Sächs. 2. Jäger-Bataillon Nr. 13, Kgl. Sächs. 3. Jäger-Bataillon Nr. 15, 11. Sächs. Landwehr-Regiment Nr. 139 und Sächs. Reserve Landwehr-Bataillon Nr. 108

  • 1889–1898

Wie vor, ohne Landwehr-Einheiten

  • 1899–1912

Kgl. Sächs. Schützen (Füsilier)-Regiment Prinz Georg Nr. 108, Kgl. Sächs. 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 und Kgl. Sächs. 2. Jäger-Bataillon Nr. 13

  • 1913, Kgl. Sächs. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177, Kgl. Sächs. 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 und Kgl. Sächs. 2. Jäger-Bataillon Nr. 13
  • 1914

Kgl. Sächs. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177, Kgl. Sächs. 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 und Kgl. Sächs. 1. Jäger-Bataillon Nr. 12

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung im August 1914

Wie vor, ohne Jäger-Bataillon Nr. 12

  • Kriegsgliederung am 1. April 1915 (245. Brigade)

Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 106, Infanterie-Regiment Nr. 178, Infanterie-Regiment Nr. 182, 1. Eskadron 1. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment „König Albert“ Nr. 18, 5. Eskadron 3. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 20, Feldartillerie-Regiment Nr. 245 und Pionier-Kompanie Nr. 245

  • Kriegsgliederung vom 3. Juni 1918

Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 106, Infanterie-Regiment Nr. 178, Infanterie-Regiment Nr. 351, 5. Eskadron 3. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 20

Erster Weltkrieg

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Die 245. Infanterie-Brigade war bis August 1916 an der Westfront eingesetzt und wurde dann an die Ostfront verlegt, wo sie bis zur Rückverlegung nach Frankreich Mitte November 1917 verblieb. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Gefechtschronologie der 123. Infanterie-Division.

Brigadekommandeure

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Name Datum[3]
64. Infanterie-Brigade
Wilhelm von Minckwitz 1. April 1887 bis 5. November 1887
Gottlob von Hodenberg 6. November 1887 bis 19. Mai 1890
Curt von Raab 20. Mai 1890 bis 6. April 1894
Erwin von Minckwitz 7. April 1894 bis 18. April 1896
Alexander Vitzthum von Eckstädt[4] 19. April 1896 bis 24. März 1899
Richard von Schulz 25. März 1899 bis 24. Februar 1901
Hans von Carlowitz 25. Februar 1901 bis 21. März 1902
Karl Ludwig d’Elsa 22. März 1902 bis 3. September 1903
Paul Vitzthum von Eckstädt 4. September 1903 bis 19. Oktober 1904
Sylvio von Kospoth 20. Oktober 1904 bis 22. November 1905
Felix Barth 23. November 1905 bis 24. März 1907
Egon von Schlieben 25. März 1907 bis 23. September 1910
Adolph von Carlowitz 24. September 1910 bis 17. März 1912
Bernhard von Watzdorf 18. März 1912 bis 24. März 1913
Carl Franz Hempel 25. März 193 bis 26. März 1914
Max Morgenstern-Döring 27. März 1914 bis 31. März 1915
245. Infanterie-Brigade
Max Morgenstern-Döring 1. April 1915 bis 31. März 1916
Max von Scheel 1. April 1916 bis 22. Juli 1918
Georg von Sachsen 23. Juli 1918 bis September 1918
Georg Frotscher September 1918 bis Kriegsende

Literatur

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  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778.

Einzelnachweise

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  1. Österreichische militärische Zeitschrift. Kaiserl. Königl. Hof- und Staatsdruckerei, 1887, S. 123.
  2. Organ der militär-wissenschaftlichen Vereine, Band 47. Verlag des militär-wissenschaftlichen Vereins, Wien 1893 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 374f.
  4. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1898. C. Heinrich, Dresden 1898 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).