28. Feldartillerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

Großverband der Preußischen Armee

Die 28. Feldartillerie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

28. Feldartillerie-Brigade

Aktiv 1. September 1819 bis 1919
Staat Wappen Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Artillerie
Typ Feldartillerie
Gliederung siehe Geschichte
Unterstellung 28. Division
Standort Karlsruhe
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Geschichte

Bearbeiten

Die 28. Feldartillerie-Brigade hatte ihren Ursprung in der badischen Artillerie-Brigade, die am 4. September 1819 aufgestellt und im Rahmen der Militärkonvention zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Baden zum 1. Juli 1871 in Badische Artillerie-Brigade Nr. 14 umbenannt wurde. Zum 18. Juli 1872 wurde sie in 14. Feldartillerie-Brigade umbenannt und dabei das Fußartillerie-Regiment (früher Festungs-Artillerie-Regiment) direkt dem Armee-Korps unterstellt. Dafür wurde das Feldartillerie-Regiment in seinem Bestand erweitert und geteilt. Das eine Regiment erhielt den Zusatz „Divisions-Artillerie“ und das andere „Korps-Artillerie“. Dies verdeutlichte ihre Einsatzbestimmung im Kriegsfall. Mit der Allerhöchsten Kabinetsordre (AKO) vom 7. Mai 1874 wurde die vorläufige Organisation der Feldartillerie von 1872 aufgehoben und die Bezeichnungen „Korps- und Divisionsartillerie“ abgelegt. Eine weitere Reform stand mit der (AKO vom 14. März 1889) an: die Feldartillerie-Inspektionen wurden aufgelöst und die Feldartillerie-Brigaden direkt den Armee-Korps unterstellt. Am 16. Februar 1917 wurde sie zum Artilleriekommandeur 28[1] umfunktioniert, dem damit die taktische Führung der gesamten sächsischen Feld- und schweren Artillerie oblag. Sie war Teil der 28. Division, die dem XIV. Armee-Korps in Karlsruhe zugeordnet war.

Gliederung

Bearbeiten
  • 1871

Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 14 und Badisches Festungsartillerie-Abteilung Nr. 14

  • 1872 bis 1874

Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 14 Korps-Artillerie und Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 14 Divisions-Artillerie

  • 1874 bis 1890

1. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 14 und 2. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 30

  • 1891 bis 1899

Wie vor, zusätzlich Badisches Train Bataillon Nr. 14

  • 1899 bis 1914

Feldartillerie-Regiment Großherzog (1. Badisches) Nr. 14 und 3. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 50

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914

Wie vor

  • Kriegsgliederung am 26. Mai 1918

Artilleriekommandeur Nr. 28: Feldartillerie-Regiment Nr. 14 und Fußartillerie-Bataillon Nr. 55

Deutscher Krieg 1866

Bearbeiten

Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich traten die badischen Truppen nach einigem Zögern an die Seite Österreichs und mussten gegen Preußen eine bittere Niederlage hinnehmen.[2]

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871

Bearbeiten

Im Krieg gegen Frankreich bildeten die badischen Truppen eine Felddivision, die mit 13 Bataillonen, 12 Schwadronen und 54 Geschützen fast die gesamte Armee umfasste. General Gustav Friedrich von Beyer führte diesen Verband.

Erster Weltkrieg

Bearbeiten

Die Brigade kam im Verband der 28. Division ausschließlich an der Westfront zum Einsatz. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 28. Division.

Brigadekommandeure

Bearbeiten
Name Datum[3]
Artillerie-Brigade (Großherzogtum Baden)
Nikolaus Stolze 4. September 1819 bis 10. Juli 1824
Karl Freiherr von Lassolaye 11. Juli 1824 bis 27. Oktober 1845
Georg Schubert 28. Oktober 1845 bis 12. August 1849
Joseph Karl Valentin von Theobald 13. August 1849 bis 3. Januar 1850
Damian Ludwig 4. Januar 1850 bis 19. Mai 1854
Philipp von Faber 20. Mai 1854 bis 16. Mai 1859
Matthias Zeroni 17. Mai 1859 bis 3. Februar 1864
Karl Graf von Sponeck 4. Februar 1864 bis 9. Juli 1871
14. Feldartillerie-Brigade
Karl Hausmann 10. Juli 1871 bis 29. November 1871
Rudolf von Helden-Sarnowski 30. November 1871 bis 21. September 1877
Maximilian von Eynatten 22. September 1877 bis 10. Februar 1886
Carl von Rheinbaben 11. Februar 1886 bis 16. Juni 1889
Anton von Froben 17. Juni 1889 bis 27. Juli 1892
Erwin von Mohl 28. Juli 1892 bis 15. Juni 1894
Ernst von Reichenau 16. Juni 1894 bis 24. März 1899
Julius von Beck 25. März 1899 bis 30. September 1899
28. Feldartillerie-Brigade
Julius von Beck 1. Oktober 1899 bis 21. April 1902
Maximilian von Roehl 22. April 1902 bis 23. April 1906
Ferdinand Roeder von Diersburg 24. April 1906 bis 30. Juni 1907
Franz Friedrich von Pfeil und Klein-Ellguth[4][5] 1. Juli 1907 bis 27. April 1912
Karl Friedrich Siegfried Fabarius[6] 28. April 1912 bis 23. Dezember 1917
Karl von Herff 24. Dezember 1917 bis Oktober 1918
Richard von Laer Oktober 1918 bis Kriegsende
Otto von Deimling 26. Januar 1919 (Demobilisierung)

Literatur

Bearbeiten
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Landesarchiv Baden-Württemberg, Findbuch 456 F 82 Artillerie-Kommandeur 28 Digitalisat
  2. Die deutschen Kriege von 1864, 1866, 1870/71 in wohlfeiler Bearbeitung nach den großen Generalstabswerken. 1889 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 205f.
  4. Preußisches Kriegsministerium: Rangliste der königlich Preussischen Armee 1912. 1912 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Preußisches Kriegsministerium: Rangliste der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps 1912. 1912 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Preußisches Kriegsministerium: Rangliste der königlich Preussischen Armee 1912. 1912 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).