26. Feldartillerie-Brigade (1. Königlich Württembergische)

Großverband der Württembergischen Armee

Die 26. Feldartillerie-Brigade war ein Großverband der Württembergischen Armee.

26. Feldartillerie-Brigade (1. Königlich Württembergische)

Aktiv 1. April 1899 bis 1919
Staat Wappen Königreich Württemberg
Streitkräfte Württembergische Armee
Truppengattung Artillerie
Typ Feldartillerie
Gliederung siehe Geschichte
Unterstellung 26. Division
Standort Ludwigsburg
Leitung
Kommandeure Siehe Brigadekommandeure

Geschichte

Bearbeiten

Die 26. Feldartillerie-Brigade hatte ihren Ursprung in der Feld-Artillerie der Württembergischen Armee, die gemäß der Militärkonvention mit dem Norddeutschen Bund vom 21./25. November 1870 ähnlich wie Bayern und Sachsen ein eigenes Kriegsministerium und einen eigenen Generalstab hatte und insofern nicht in das preußische Heer eingegliedert war. Sie wurde am 25. Mai 1814 in Ludwigsburg als Artillerie-Brigade mit drei Artillerie-Bataillonen zu je vier Kompanien und einem Oberzeugamt aufgestellt. Nach mehreren organisatorischen Änderungen folgte 1867 nach dem Deutschen Krieg die Neugliederung in ein Feld-Artillerie-Regiment zu drei Abteilungen mit jeweils drei Batterien, eine Festungs-Artillerie-Abteilung mit vier Kompanien, Armee-Train, Arsenalstab und zwei Arsenal-Kompanien. Zum 18. Dezember 1871 folgte eine weitere Veränderung. Die „13. Artillerie-Brigade (Königlich Württembergische)“ wurde gebildet und das Feld-Artillerie-Regiment erhielt die Bezeichnung Feld-Artillerie-Regiment Nr. 13, die Festungs-Artillerie-Abteilung die Bezeichnung Fuß-Artillerie-Bataillon Nr. 13 und der Armee-Train die Bezeichnung Train-Bataillon Nr. 13. Nach der Ausgliederung des Fuß-Artillerie-Bataillons Nr. 13 erhielt der Verband die Bezeichnung „13. Feld-Artillerie-Brigade (Königlich Württembergische)“. Zum 1. Oktober 1899 erhielt die Brigade die Bezeichnung „26. Feld-Artillerie-Brigade (1. Königlich Württembergische)“ und wurde am 16. Februar 1917 zum Artillerie-Kommandeur 10 umfunktioniert, dem damit die taktische Führung der gesamten Feld- und schweren Artillerie oblag. Sie war Teil der 26. Division, die dem XIII. Armee-Korps zugeordnet war.[1]

Gliederung

Bearbeiten
  • 1871 bis 1873

Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 13, Fußartillerie-Bataillon Nr. 13, Train-Bataillon Nr. 13

  • 1873 bis 1874

Württembegisches Feldartillerie-Regiment (Korps-Artillerie), Württembegisches Feldartillerie-Regiment (Divisions-Artillerie), Fuß-Artillerie-Bataillon Nr. 13, Train-Bataillon Nr. 13

  • 1874 bis 1887

1. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 13, 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 29, Fußartillerie-Bataillon Nr. 13, Train-Bataillon Nr. 13

  • 1887 bis 1899

Wie vor, ohne Fußartillerie-Bataillon Nr. 13

  • 1899 bis 1914

2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Prinzregent Luitpold von Bayern Nr. 29, 4. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 65

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914

Wie vor

Deutscher Krieg 1866

Bearbeiten

Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich kämpften die Württembergischen Truppen unter dem Kommando des Generals Fidel von Baur-Breitenfeld auf der Seite der unterlegenen Österreicher.

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1781

Bearbeiten

Im Deutsch-Französischen Krieg war die Brigade, die im Verband der Württembergischen Feld-Division unter Führung des Generals Hugo von Obernitz kämpfte, in der Schlacht bei Wörth sowie bei der Belagerung von Paris eingesetzt.

Erster Weltkrieg

Bearbeiten

Mit Kriegsbeginn kam die Brigade zunächst an der Westfront zum Einsatz und nahm unter Führung des Generals Adolf von Mohn an der Schlacht bei Longwy teil. Dezember 1914 verlegte sie an die Ostfront, wo sie bis zu ihrer Rückkehr in den Westen im Dezember 1915 verblieb. Von Mitte September 1917 an war sie im italienischen Kriegsgebiet im Einsatz, bis sie Anfang des Jahres 1918 erneut an die Westfront zurückkehrte und dort bis zur Räumung der besetzten Gebiete bei Kriegsende verblieb. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 26. Division.

Brigadekommandeure

Bearbeiten
Name Datum[2]
Artillerie-Brigade
Ulrich Wilhelm Ludwig von Schnadows 1814 bis 1817
Freiherr Friedrich Ernst Dionysius von Brand 1817 bis 1837
Ferdinand von Barttruff 1837 bis 1848
Joseph von Lentz 1848 bis 1849
Artillerie
Joseph von Lentz 1849 bis 1853
Fidel von Baur-Breitenfeld 1853 bis 1855
Kommandant der Artillerie-Brigade
Fidel von Baur-Breitenfeld 1855 bis 1866
Franz Wilhelm Ludwig von Beulwitz 1866 bis 1870
Hermann von Sick 1870 bis 12. Juli 1872
13. Feldartillerie-Brigade
Hans Karl Wilhelm von Jagemann 13. Juli 1872 bis 29. April 1874
Paul von Krenski 30. April 1874 bis 14. September 1876
Anton von Marchtaler 15. September 1876 bis 12. Oktober 1883
Alarich von Gleich 13. Oktober 1883 bis 13. Januar 1891
Otto von Hüpeden 14. Januar 1891 bis 17. April 1895
Ulrich von Witzendorff 18. April 1895 bis 24. November 1898
Albert von Epplen[3] 25. November 1898 bis 1. April 1899
26. Feldartillerie-Brigade
Albert von Epplen 1. April 1899 bis 21. April 1902
Simon Clemens 22. April 1902 bis 15. März 1905
Adolf Franke[4] 16. März 1905 bis 23. März 1909
Karl von Frech 24. März 1909 bis 20. April 1911
Eugen von Dorrer 21. April 1911 bis 31. März 1916
Alfred von Mohn[5] 1. April 1916 bis 14. April 1916
Richard Landauer 15. April 1916 bis 14. März 1918
Paul Klotz 15. März 1918 bis 13. Juni 1918
Hans Mohs 14. Juni 1918 bis Kriegsende
Heinrich von Maur 10. Dezember 1918 bis 25. Juli 1919 (Demobilisierung)

Literatur

Bearbeiten
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Württembergisches Kriegsministerium: Militär-handbuch des Königreichs Württemberg 1913. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 205f.
  3. Statistisches Landesamt Württemberg: Hof- und Staats-Kalender für das Königreich Württemberg 1900. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Landesamt Württemberg: Staatshandbuch für Württemberg, Band 1, 1907. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Erhard von Mutius: Die Schlacht bei Lngwy. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).