1. Garde-Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

Garde-Infanterie-Brigade der Preußischen Armee (1813–1919)

Die 1. Garde-Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

1. Garde-Infanterie-Brigade

Aktiv 19. Juni 1813 bis 10. April 1919
Staat Wappen Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Brigade
Gliederung Gliederung
Unterstellung Gardekorps
Standort Potsdam

Geschichte

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Die 1. Garde-Infanterie-Brigade wurde am 19. Juni 1813 in Berlin als Reserve-Brigade des II. Armee-Korps aufgestellt, am 9. August 1913 in Garde-Infanterie-Brigade umbenannt und am 5. September 1819 Infanterie-Brigade der 1. Division des Garde- und Grenadier-Korps. Zum Jahresende 1819 erhielt sie die Bezeichnung 1. Garde-Infanterie-Brigade und war Teil der 1. Garde-Division[1] des Gardekorps.

Standorte

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  • 1815 Berlin
  • 1825 bis 1919 Potsdam

Gliederung

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  • 1820

1. Garde-Regiment zu Fuß, 2. Garde-Regiment zu Fuß, Garde-Jäger-Bataillon, Lehr-Infanterie-Bataillon

  • 1821 bis 1851

Wie vor, ohne Lehr-Infanterie-Bataillon

  • 1852 bis 1859

1. Garde-Regiment zu Fuß, Garde-Jäger-Bataillon, 1. Garde-Landwehr-Regiment[2]

  • 1860 bis 1872

1. Garde-Regiment zu Fuß, 3. Garde-Regiment zu Fuß, Garde-Jäger-Bataillon, 1. Garde-Landwehr-Regiment mit 1. Bataillon Garde-Landwehr-Bataillon Königsberg, 2.Batl. Garde-Landwehr-Bataillon Stettin und 3. Bataillon Garde-Landwehr-Bataillon Graudenz[3]

  • 1873 bis 1874

Wie vor, zusätzlich 3. Garde-Landwehr-Regiment

  • 1875 bis 1914

1. Garderegiment zu Fuß, 3. Garde-Regiment zu Fuß, Garde-Jäger-Bataillon, Lehr-Infanterie-Bataillon, 1. Garde-Landwehr-Regiment, 3. Garde-Landwehr-Regiment[4]

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914

Wie vor

  • Kriegsgliederung am 20. März 1918

1. Garde-Regiment zu Fuß, 2. Garde-Regiment zu Fuß, 4. Garde-Regiment zu Fuß, Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung Nr. 8. Vom 9. November 1918 bis Dezember 1918 gehörte das Infanterie-Regiment Nr. 408 zur Brigade.

Deutsch-Dänischer Krieg 1864

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Im Deutsch-Dänischen Krieg war die Brigade an der Einschließung und Belagerung der Einschließung und Festung Fredericia beteiligt.

Deutscher Krieg 1866

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Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich war die Brigade im Verband der 1. Garde-Division unter Führung des Generals Heinrich von Plonski an den Kämpfen beteiligt, war am 29. Juni 1866 siegreich im Gefecht bei Burkersdorf, nahm die Ortschaft Königinhof ein und trug am 3. Juli zum glücklichen Ausgang der Schlacht bei Königgrätz bei. Bei diesen Kampfhandlungen wurde der Brigadekommandeur Wilhelm Hiller von Gaertringen bei Chlum tödlich verwundet.

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871

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Im Deutsch-Französischen Krieg war die Brigade an den Schlachten bei Gravelotte und Sedan beteiligt, ebenso an der Belagerung von Paris.

Erster Weltkrieg

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Mit der Mobilmachung im August 1914 musste die Brigade das Garde Brigade Ersatz Bataillon 1 aufstellen und war zunächst an der Westfront eingesetzt und wurde Mitte April 1915 an die Ostfront verlegt, wo sie an der Durchbruchsschlacht bei Gorlice-Tarnów beteiligt war sowie von Juli an bei Krasnystaw und Biskupice und an der Wieprz bzw. Jasiolda im Einsatz. Im September 1915 kehrte sie an die Westfront zurück und kämpfte dort bis zu ihrer erneuten Verlegung an die Ostfront im Juli 1917. Bereits im Oktober kam sie wieder an die Westfront, wo sie an den schweren Kämpfen beteiligt war. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 1. Garde-Division .

Verbleib

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Im Zuge der durch den Friedensvertrag von Versailles bedingten Demobilisierung wurde die Brigade 1919 aufgelöst.

Brigadekommandeure

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Name Datum[5]
Ernst Ludwig von Tippelskirch 26. März 1813 bis 5. August 1813
Johann Friedrich Karl II. von Alvensleben 6. August 1813 bis 27. Februar 1818
Wilhelm von Preußen 28. Februar 1818 bis 30. April 1820
Von 1820 bis 1824 unbesetzt
Eugen Maximilian von Roeder 22. März 1825 bis 19. September 1835
Karl von Prittwitz 20. September 1835 bis 28. Februar 1843
Franz Karl von Werder 1. März 1843 bis 3. März 1848
Franz Karl von Hirschfeld 4. März 1848 bis 3. November 1851
Karl von Schlieffen 4. November 1851 bis 11. Juni 1855
Eduard von Brauchitsch 12. Juni 1855 bis 18. Februar 1857
Adolf von Bonin 19. Februar 1857 bis 2. Oktober 1857
Friedrich Wilhelm von Preußen 3. Oktober 1857 bis 13. Juni 1859
Wilhelm Hiller von Gaertringen 14. Juni 1859 bis 3. Juli 1866, † in der Schlacht bei Königgrätz
Hugo von Obernitz[6][7] 20. Mai 1866 bis 17. Mai 1867
Bernhard von Kessel[8] 18. Mai 1867 bis 21. April 1871
Rudolf Graf von Kanitz 22. April 1871 bis 14. Oktober 1874
Ferdinand von Dannenberg 15. Oktober 1874 bis 27. Oktober 1875
Anton von L’Estocq 28. Oktobewr 1875 bis 11. März 1878
Paul Bronsart von Schellendorff[9] 12. März 1878 bis 29. März 1881
Wilhelm von Hahnke 30. März 1881 bis 31. August 1887
Oskar von Lindequist 1. September 1887 bis 16. Januar 1890
Hermann Blecken von Schmeling[10] 17. Januar 1890 bis 17. April 1893
Ernst Freiherr von Bülow 18. April 1893 bis 26. Januar 1897
Gustav von Kessel 27. Januar 1897 bis 24. März 1899
Helmuth Johannes Ludwig von Moltke 25. März 1899 bis 26. Januar 1902
Moritz Freiherr von Lyncker 27. Januar 1902 bis 21. April 1905
Thilo von Westernhagen 22. April 1905 bis 1. Mai 1908
Otto von Plüskow 2. Mai 1908 bis 20. April 1911
Henning von Bonin 21. April 1911 bis 29. Januar 1913
Friedrich Leopold von Kleist 30. Januar 1913 bis 14. November 1914
Eitel Friedrich von Preußen 15. November 1914 bis 15. April 1915
Ernst von Nostitz 16. April 1915 bis 31. Juli 1915
Friedrich von Friedeburg 1. August 1915 bis 27. Mai 1916
Rüdiger von der Goltz 28. Mai 1916 bis 17. Mai 1917
Rudolf von der Osten 18. Mai 1917 bis 29. August 1918
Karl von der Schulenburg-Wolfsburg 30. August 1918 bis Kriegsende
Eduard von Jena Dezember 1918 bis 10. April 1919 (Demobilisierung)

Literatur

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  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778

Einzelnachweise

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  1. Die militairischen Machtverhältnisse der sechs europäischen Gross-Staaten in ihrer neuesten Gestalt 1863. Berlin 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Richard Braeuner: Geschichte der preussischen Landwehr. Berlin 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Österreichs Kämpfe im Jahre 1866 nach Feldacten. Berlin 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Arwied von Witzleben: Heerwesen u. Infanteriedienst der k. preuß. Armee. Berlin 1851 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 205f.
  6. Österreichs Kämpfe im Jahre 1866, Bände 1-2. Berlin 1866 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Großer Generalstab: Die deutschen Kriege von 1864, 1866, 1870/71. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. F. W. Beutner: Die Königlich Preussische Garde-Artillerie. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. llustrierter Kalender für 1878. Berlin 1877 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Deutsches Adelsblatt 1893. Berlin 1893 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).