Dieter Quester

österreichischer Motorboot- und Autorennfahrer

Dietrich Erwin „Dieter“ Quester (* 30. Mai 1939 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Motorboot-, Motorrad- und Automobilrennfahrer.

Dieter Quester
Dieter Quester 1973
Nation: Osterreich Österreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Österreich 1974
Letzter Start: Großer Preis von Österreich 1974
Konstrukteure
1974 Surtees
Statistik
WM-Bilanz: 0
Starts Siege Poles SR
1
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:

Karriere Bearbeiten

Dieter Quester begann 1957 mit Motorbootrennen, 1962 holte er den Europameistertitel in der 500-cm³-Rennbootklasse (Außenbordmotor). Von 1963 bis 1965 versuchte er sich auf Norton, NSU und BMW im Motorradsport, jedoch ohne überragende Erfolge.

1965 wechselte er in den Automobilrennsport. Er wurde Tourenwagen-Europameister in den Jahren 1968 und 1969 auf BMW 2002 ti, 1977 auf einem BMW CSL 3,5 von Alpina und 1983 auf BM 635 CSi im Schnitzer-Werksteam.

Ab 1968 war er Werksfahrer für BMW und einer der frühen Instruktoren des BMW-Fahrertrainings. 1969 sollte er erstmals in einem Formel-2-Rennen am Nürburgring starten, doch nach dem tödlichen Trainingsunfall seines Rennkollegen Gerhard Mitter zog BMW die Teilnahme zurück. Danach folgten mehrere Formel-2-Siege auf BMW, im Gesamtklassement wurde er im Jahr 1971 Dritter. Als eine seiner stärksten Leistungen[1] bezeichnet Quester seinen Sieg beim Formel-2-Rennen am 11. Oktober 1970 in Hockenheim: Gegen Ende der letzten Runde lag er in der Eingangskurve zum Motodrom rechts neben Clay Regazzoni, der nach innen zog und Questers Wagen berührte. Der BMW stieg auf, geriet in die Wiese und fuhr schwer beschädigt weiter, während Regazzonis Tecno für einen Moment ebenfalls außerhalb der Strecke stehen blieb. Quester gewann das Rennen über 35 Runden in 1:16:34,4 Stunden und mit einem Durchschnitt von 186,17 km/h mit 1,7 Sekunden Vorsprung vor Regazzoni.[2]

Questers einzige Teilnahme an Formel-1-Rennen, dem Großen Preis von Österreich am 18. August 1974, für das Team Surtees (auf Surtees TS9) erbrachte aus Startposition 25 Platz 9 in der Wertung.

In den 1970er- und 1980er-Jahren folgten weitere Tourenwagen- und Procar-Rennen, unter anderem ein Klassensieg in Le Mans und ab 1989 die Teilnahme an der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft.

Von 1994 bis 1999 war Quester aktiv in den US-Rennserien IMSA, ALMS und der US Sportscars Championship. 2001 und 2002 startete er auf Porsche 911 GT3-R in Daytona und Sebring und beteiligte sich an der FIA-GT-Meisterschaft. 2006 und 2007 gewann er auf BMW E46 (M3) bzw. BMW Z4 M Coupé von Duller Motorsport jeweils das 24-Stunden-Rennen von Dubai und das 24-Stunden-Rennen von Silverstone.[3][4][5][6] In den folgenden Jahren bis über seinen 75. Geburtstag hinaus nahm Quester an Wettbewerben mit historischen Fahrzeugen teil.[1]

Trivia Bearbeiten

Bei einem Rennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft im Jahr 1990 überquerte Dieter Quester auf der AVUS die Ziellinie auf dem Dach rutschend, was noch für den dritten Platz reichte.

Galerie Bearbeiten

Statistik Bearbeiten

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Gesamtübersicht Bearbeiten

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.

Rennrunden

Punkte WM-Pos.
1974 Surtees Surtees-Ford TS16 1 31.
Gesamt 1

Einzelergebnisse Bearbeiten

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
1974                              
9
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1973 Deutschland  BMW Motorsport BMW 3.0 CSL Niederlande  Toine Hezemans Rang 11 und Klassensieg
1976 Deutschland  BMW Motorsport GmbH BMW 3.5 CSL Deutschland  Albrecht Krebs Belgien  Alain Peltier Ausfall Wagenbrand
1978 Vereinigtes Konigreich  BMW Great Britain Osella PA6 Vereinigtes Konigreich  Tom Walkinshaw Sudafrika 1961  Rad Dougall Ausfall Unfall
1980 Frankreich  BMW France BMW M1 Frankreich  Didier Pironi Frankreich  Marcel Mignot Rang 14
1981 Schweiz  Würth Lubrifilm Team Sauber BMW M1 Schweiz  Marc Surer Kanada  David Deacon Ausfall Motorschaden
1982 Deutschland  BMW Cassetten Team GS Sport Sauber SHS C6 Frankreich  Jean-Louis Schlesser Deutschland  Hans-Joachim Stuck Ausfall Motorlager
1983 Vereinigtes Konigreich  John Fitzpatrick Racing Porsche 956 C Vereinigtes Konigreich  John Fitzpatrick Vereinigtes Konigreich  David Hobbs Ausfall Benzinpumpendefekt
1986 Schweiz  Kouros Sauber Racing Team Sauber C8 Deutschland  Christian Danner Frankreich  Henri Pescarolo Ausfall Getriebeschaden

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1985 Vereinigte Staaten  Busby Racing Porsche 962 Vereinigte Staaten  Pete Halsmer Vereinigte Staaten  Rick Knoop Rang 3
1993 Vereinigte Staaten  Ed Arnold Racing BMW M5 Vereinigtes Konigreich  Chris Hodgetts Vereinigte Staaten  David Donohue Rang 20
1994 Vereinigte Staaten  Pegasus Racing Pegasus Vereinigte Staaten  Pete Halsmer Deutschland  Oliver Kuttner Deutschland  Wolf Zweifler Rang 16
1995 Vereinigte Staaten  Prototype Technology Group BMW M3 Vereinigte Staaten  John Paul junior Rang 20
1996 Vereinigte Staaten  Prototype Technology Group BMW M3 Vereinigte Staaten  Pete Halsmer Deutschland  Manfred Wollgarten Costa Rica  Javier Quiros Rang 15
1997 Vereinigte Staaten  Prototype Technology Group BMW M3 Belgien  Marc Duez Vereinigte Staaten  Boris Said III Rang 15
2000 Deutschland  RWS Motorsport Porsche 911 GT3-R Italien  Luca Riccitelli Osterreich  Philipp Peter Rang 14
2001 Deutschland  RWS Motorsport Porsche 911 GT3-R Deutschland  Norman Simon Osterreich  Philipp Peter Ausfall Aufhängung

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1967 BMW Lola T110 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Deutschland  HOK Italien  MUG Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  CCE Osterreich  ZEL Schweiz  OVI Deutschland  NÜR
3
1972 Abarth-Osella Abarth 2000SP Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
DNF
1973 BMW BMW 3.0 CSL Vereinigte Staaten  DAY Italien  VAL Frankreich  DIJ Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
9 11
1976 Schnitzer BMW 3.5 CSL
Osella PA4
Italien  MUG Italien  VAL Deutschland  NÜR Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Italien  IMO Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL Italien  PER Vereinigte Staaten  WAT Kanada  MOS Frankreich  DIJ Frankreich  DIJ Osterreich  SAL
DNF DNF DNF 1 1 5 6 3
1977 Enzo Osella
Osella
Osella PA5 Vereinigte Staaten  DAY Italien  MUG Frankreich  DIJ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Italien  VAL Italien  PER Vereinigte Staaten  WAT Portugal  EST Frankreich  LEC Kanada  MOS Italien  IMO Osterreich  SAL Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  HOK Italien  VAL
DNF DNF
1978 Faltz
BMW Great Britain
BMW 320i
Osella PA6
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MIS Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Italien  VAL Vereinigte Staaten  ROD
3 DNF 7 DNF 5 3 DNF
1980 BMW France BMW M1 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL Frankreich  DIJ
6 14
1981 BMW
Oreca
Sauber
BMW M1 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Vereinigtes Konigreich  BRH
16 4 13 DNF
1982 Sauber Sauber SHS C6 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Italien  MUG Japan  FUJ Vereinigtes Konigreich  BRH
DNF
1983 Fitzpatrick Racing Porsche 956 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Japan  FUJ Sudafrika  KYA
DNF
1984 BF Goodrich Lola T616 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  BRH Kanada  MOS Belgien  SPA Italien  IMO Japan  FUJ Sudafrika  KYA Australien  SAN
DNF DNF 11
1986 Sauber Sauber C8 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜN Vereinigtes Konigreich  BRH Spanien  JER Deutschland  NÜR Belgien  SPA Japan  FUJ
DNF

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dieter Quester – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Speedweek zum 75. Geburtstag von Dieter Quester. Aufgerufen am 27. November 2014.
  2. auto motor und sport, Vereinigte Motorverlage, Stuttgart, Heft 22/1970, S. 163 u. 167.
  3. Previous-races über Dubai 2006 (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive) Aufgerufen am 28. November 2014.
  4. Motorsport total über Dubai 2007. Aufgerufen am 28. November 2014.
  5. britcar 24 h über Silverstonde 2006 (Memento vom 5. Oktober 2011 im Internet Archive). Aufgerufen am 28. November 2014
  6. Motorsport total über Silverstonde 2007. Aufgerufen am 28. November 2014.