Jean-Pierre Jaussaud

Autorennfahrer

Jean-Pierre Gérard „Papy“ Jaussaud (* 3. Juni 1937 in Caen; † 22. Juli 2021 ebenda[1]) war ein französischer Automobilrennfahrer und zweifacher Sieger der 24 Stunden von Le Mans.

Jean-Pierre Jaussaud 2009
Alpine A442B; Siegerwagen des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1978

Karriere

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Jean-Pierre Jaussaud war in den 1980er-Jahren in Frankreich ein sehr populärer Rennfahrer, das lag vor allem an seinen beiden Gesamtsiegen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1978 und 1980.

Seine Rennkarriere begann der Franzose 1964 nach dem Besuch einiger Rennschulen, als er mit der Hilfe von Shell-Sponsorgeld in die französische Formel-3-Meisterschaft einstieg. 1965 bekam er einen Werksvertrag bei Matra und wurde hinter seinem Teamkollegen Jean-Pierre Beltoise auf einem Matra MS5 Zweiter in der Meisterschaft. Jaussaud blieb bis Ende 1966 bei Matra. 1970 gewann er die französische Formel-3-Meisterschaft auf einem Tecno.

1971 wechselte Jaussaud in die Formel 2. Er fuhr einen March 712 für das Team Shell Arnold und wechselte 1972 zu Brabham. In der Meisterschaft musste er sich Ende der Saison nur dem ehemaligen britischen Motorradweltmeister Mike Hailwood geschlagen geben. Trotz guter Kontakte schaffte es Jaussaud nicht in ein Formel-1-Cockpit, und da er in weiteren Saisons in der Formel 2 keinen Sinn sah, beendete er seine Monopostokarriere und fuhr jetzt Sportwagenrennen. Obendrein trat er sporadisch bei der Rallye Paris-Dakar, bei Eisrennen und Rallycross-Läufen an.

1976 wurde er Werksfahrer bei Renault Alpine. 1978 gewann er gemeinsam mit Didier Pironi das 24-Stunden-Rennen von Le Mans – ein großer Triumph, der auch außerhalb der Motorsportszene in Frankreich wahrgenommen wurde und die beiden Piloten zu Nationalhelden machte. 1979 wurde er französischer Tourenwagenmeister und gewann 1980 mit Jean Rondeau zum zweiten Mal in Le Mans. 1992 beendete Jaussaud seine Rennkarriere und wurde Renninstrukteur. Viele Jahre betrieb er in Langrune-sur-Mer eine Rennfahrerschule, die heute von seinem Sohn geleitet wird.[2]

Statistik

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Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1966 Frankreich  Matra Sports Srl. Matra MS620 Frankreich  Henri Pescarolo Ausfall Ölpumpe
1967 Frankreich  Equipe Matra Sports Matra MS630 Frankreich  Henri Pescarolo Ausfall Aufhängung
1973 Frankreich  Equipe Matra Simca Shell Matra MS670B Frankreich  Jean-Pierre Jabouille Rang 3
1974 Frankreich  Equipe Gitanes Matra MS670B Frankreich  Bob Wollek Frankreich  José Dolhem Ausfall Motorschaden
1975 Vereinigtes Konigreich  Gulf Research Racing Co. Gulf GR8 Australien  Vern Schuppan Rang 3
1976 Frankreich  Inaltera Inaltera LM Frankreich  Jean Rondeau Belgien  Christine Beckers Rang 21
1977 Frankreich  Renault Sport Alpine A442 Frankreich  Patrick Tambay Ausfall Motorschaden
1978 Frankreich  Renault Sport Alpine A442B Frankreich  Didier Pironi Gesamtsieg
1979 Vereinigtes Konigreich  Grand Touring Cars Inc. Ford M10 Australien  Vern Schuppan Vereinigtes Konigreich  David Hobbs Ausfall Unfall
1980 Frankreich  Jean Rondeau ITT Le Point Rondeau M379B Frankreich  Jean Rondeau Gesamtsieg
1981 Frankreich  Otis Jean Rondeau Rondeau M379C Frankreich  Jean Rondeau Ausfall Chassis gebrochen
1982 Frankreich  Automobiles Jean Rondeau Rondeau M382C Frankreich  Henri Pescarolo Ausfall Motorschaden
1983 Frankreich  Ford Concessionaires France Rondeau M482 Frankreich  Philippe Streiff Ausfall Ölleck

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1966 Matra Matra MS620 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MUG Italien  CCE Deutschland  HOK Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL
DNF DNF
1967 Matra Matra MS630 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Deutschland  HOK Italien  MUG Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  CCE Osterreich  ZEL Schweiz  OVI Deutschland  NÜR
DNF
1973 Matra Matra MS670 Vereinigte Staaten  DAY Italien  VAL Frankreich  DIJ Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
3
1974 Ligier
Matra
Ligier JS2
Matra MS670
Italien  MON Belgien  SPA Deutschland  NÜR Italien  IMO Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT Frankreich  LEC Vereinigtes Konigreich  BRH Sudafrika 1961  KYA
13 DNF DNF
1975 Sociéte ROC Lola T292 Vereinigte Staaten  DAY Italien  MUG Frankreich  DIJ Italien  MON Belgien  SPA Italien  PER Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
19
1976 ROC Chevron B36 Italien  MUG Italien  VAL Deutschland  NÜR Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Italien  IMO Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL Italien  PER Vereinigte Staaten  WAT Kanada  MOS Frankreich  DIJ Frankreich  DIJ Osterreich  SAL
7
1977 ROC Chevron B36
Chevron B31
Vereinigte Staaten  DAY Italien  MUG Frankreich  DIJ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Italien  VAL Italien  PER Vereinigte Staaten  WAT Portugal  EST Frankreich  LEC Kanada  MOS Italien  IMO Osterreich  SAL Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  HOK Italien  VAL
DNF 3
1978 Alpine Alpine A442 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MIS Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Italien  VAL Vereinigte Staaten  ROD
1
1979 Grand Touring Cars
Elvia
Ford M10
Triumph Dolomite
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL El Salvador  ELS
DNF DNF
1980 Jean Rondeau
Team Willeme
Rondeau M379
Ford Capri
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL Frankreich  DIJ
1 11
1981 Jean Rondeau
Eminence R.T.
Rondeau M379
Ford Capri
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Vereinigtes Konigreich  BRH
DNF DNF
1982 Automobiles Rondeau Rondeau M382 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Italien  MUG Japan  FUJ Vereinigtes Konigreich  BRH
DNF 8
1983 Ford France
Cheetah Cars
Rondeau M482
Cheetah G603
Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Japan  FUJ Sudafrika  KYA
DNF DNF
1987 Noël del Bello Sauber C8 Spanien  JAR Spanien  JER Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜN Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  NÜR Belgien  SPA Japan  FUJ
DNF

Literatur

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  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.
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Commons: Jean-Pierre Jaussaud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Le maire de Caen (Calvados) Joël Bruneau a rendu hommage ce vendredi 23 juillet 2021 au double champion des 24 heures du Mans Jean-Pierre Jaussaud, mort jeudi 22 juillet., ouestfrance.fr, 23. Juli 2021
  2. Über Jaussaud-Events