Eje Elgh

schwedischer Autorennfahrer

Lars Eje Elgh (* 15. Juni 1953 in Karlskoga) ist ein ehemaliger schwedischer Automobilrennfahrer.

Eje Elgh 1981
Der von Elje Egh 1991 bei Sportwagenrennen gefahrene Toyota 91C-V

Motorsport Bearbeiten

Monopostorennen Bearbeiten

Elgh versuchte in den 1970er Jahren den klassischen Weg durch die Monoposto-Formeln von der Formel Vau Richtung Formel 1. In den späten 1970er Jahren galt er in Schweden als großes Talent und wurde von schwedischen Motorsportjournalisten bereits als Nachfolger der knapp hintereinander verstorbenen Gunnar Nilsson und Ronnie Peterson gesehen. Gemanagt wurde er in den 1970er und 1980er Jahren vom früheren Rennfahrer Torsten Palm.

Über die Formel-Super-Vau, die schwedische und die europäische, kam er 1977 in die Britische Formel-3-Meisterschaft. Nicht zuletzt deswegen, weil die meisten Formel-1-Teams ihre Fabriken in Großbritannien hatten, und wegen der großen Dichte an talentierten Fahrern galt die britische Meisterschaft als Sprungbrett in die Formel 1. Die Saison 1977 bestritt der Schwede für das Chevron Racing und wurde knapp hinter Derek Daly ex aequo mit Stephen South Zweiter in der Meisterschaft.[1]

Nach einem ersten Rennen 1977 stieg er 1978 von der Formel 3 in die nächsthöhere Rennklasse, die Formel 2 auf und ging für das Team von Fred Opert an den Start. Opert wurde später Teammanager im ATS Racing Team. Die erste Saison – Einsatzfahrzeug war ein Chevron B42 – verlief für einen Rockie durchaus erfolgreich. In Pau wurde er mit einem Rückstand von knapp 20 Sekunden auf Bruno Giacomelli, der einen Werks-March 782 fuhr, Zweiter[2] und beendete die Rennen in Rouen-les-Essarts[3] und Hockenheim[4] als Sechster. In der Schlusswertung der Meisterschaft platzierte er sich als Gesamtelfter[5].

1979 wechselte er zu Tiga Race Cars, die einen March 792 einsetzten und gewann am Autodromo di Pergusa[6] sein erstes Formel-2-Rennen. Sein bestes Jahr in der Formel-2-Europameisterschaft war die Saison 1981. Schon im Jahr davor war er zu Maurer Motorsport gewechselt und hatte eine katastrophale erste Saison ohne Zielankunft erlebt. 1981 siegte er in Vallelunga[7], beendete die Rennen in Thruxton[8] (hinter Teamkollegen Roberto Guerrero) und das Eifelrennen[9] auf der Nordschleife des Nürburgrings (hinter Thierry Boutsen) als Zweiter sowie die Rennveranstaltung in Spa[10] als Dritter. Diese Position nahm er auch in der Endwertung der Meisterschaft ein[11].

Trotz dieser Erfolge gelang dem Schweden der Sprung in die Formel-1-Weltmeisterschaft nicht, daher suchte er neue Herausforderungen in Asien. Bereits Anfang der 1980er-Jahre wechselten viele europäische Rennfahrer in die lukrativen japanischen Monopostoserien. Elgh fuhr dort erfolgreich in der japanischen Formel-2- und Formel-3000-Meisterschaft.

Sportwagenrennen Bearbeiten

Mitte der 1980er Jahre begann die Tourenwagen- und Sportwagen-Karriere des Schweden. Er wurde Werksfahrer bei Dome und fuhr 1984 Tourenwagenrennen für das Volvo-Team seines Landsmanns Robert Kvist. Gemeinsam mit Ulf Granberg wurde er Zweiter beim 500-km-Rennen von Mugello[12], dem zwölften Wertungslauf der Tourenwagen-Europameisterschaft 1984.

Bis zum Ende seiner Karriere 1995 war er eng mit Dome und dem Sportwagenteam von Toyota verbunden, für die er fast durchgehend engagiert war. Elgh galt als starker Entwicklungsfahrer und loyaler Teamplayer, der auch zu Zeiten bei Toyota blieb, als Erfolge weitgehend ausblieben. Sein erstes Langstreckenrennen gewann er 1985; mit Partner Geoff Lees triumphierte er beim 500-km-Rennen von Suzuka, einem Rennen der All Japan Sports Prototype Championship auf einem Dome 84C.[13] Sein Letzter der vier Erfolge in der japanischen Sportwagen-Meisterschaft war der Gesamtsieg beim 500-km-Rennen von Sugo 1991; wieder mit Lees als Partner, diesmal im Toyota 91C-V[14].

Zehnmal war beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start. Sein Debüt gab er 1982; sein bestes Ergebnis erzielte er 1993 mit dem sechsten Gesamtrang.

Seit dem Ende seiner Rennkarriere arbeitet er in Schweden als TV-Kommentator.

Statistik Bearbeiten

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 Vereinigtes Konigreich  March Racing Team March 82G Belgien  Patrick Nève Vereinigte Staaten  Jeff Wood Ausfall Elektrik
1985 Japan  Dome Team Dome 85C Vereinigtes Konigreich  Geoff Lees Japan  Toshio Suzuki Ausfall Kupplungsschaden
1986 Japan  Dome Co. Ltd. Dome 86C-L Italien  Beppe Gabbiani Japan  Toshio Suzuki Ausfall Turboschaden
1987 Japan  Toyota Team Tom’s Toyota 87C-L Vereinigtes Konigreich  Geoff Lees Australien  Alan Jones Ausfall kein Benzin
1988 Australien  Takefuji Schuppan Racing Team Porsche 962C Frankreich  Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich  Brian Redman Rang 10
1989 Australien  Team Schuppan Porsche 962C Australien  Gary Brabham Australien  Vern Schuppan Rang 13
1990 Australien  Team Schuppan Porsche TS962 Schweden  Thomas Danielsson Australien  Thomas Mezera Rang 15
1991 Schweiz  Team Salamin Primagaz Porsche 962C Osterreich  Roland Ratzenberger Vereinigtes Konigreich  Will Hoy Ausfall Zylinder überhitzt
1992 Japan  Toyota Team Tom’s Toyota 92C-V Osterreich  Roland Ratzenberger Vereinigtes Konigreich  Eddie Irvine Rang 9
1993 Japan  Nisso Trust Racing Team Toyota 93C-V Schweden  Steven Andskär Sudafrika 1961  George Fouché Rang 6

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1978 BMW Sweden BMW320 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MIS Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Italien  VAL Vereinigte Staaten  ROD
12
1979 March Engineering BMW M1 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL El Salvador  ELS
DNF
1982 March Engineering March 82G Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Italien  MUG Japan  FUJ Vereinigtes Konigreich  BRH
DNF
1983 Dome Motorsport Dome RC83 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Japan  FUJ Sudafrika  KYA
DNF
1984 Dome Motorsport Dome 84C Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  BRH Kanada  MOS Belgien  SPA Italien  IMO Japan  FUJ Sudafrika  KYA Australien  SAN
7
1985 Dome Motorsport Dome 85C Italien  MUG Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  HOK Kanada  MOS Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Japan  FUJ Malaysia  SEL
DNF 9
1986 Dome Motorsport Dome 86C Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜN Vereinigtes Konigreich  BRH Spanien  JER Deutschland  NÜR Belgien  SPA Japan  FUJ
DNF 28
1987 Team Tom’s
Dome Motorsport
Toyota 87C-L
Dome 87C-L
Spanien  JAR Spanien  JER Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜN Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  NÜR Belgien  SPA Japan  FUJ
DNF DNF
1988 Schuppan Racing Porsche 962 Spanien  JER Spanien  JAR Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Tschechien  BRÜ Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  NÜR Belgien  SPA Japan  FUJ Australien  SAN
10 7
1989 Team Davey Porsche 962 Japan  SUZ Frankreich  DIJ Spanien  JAR Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  DON Belgien  SPA Mexiko  MEX
12
1990 Team Davey
Brun Motorsport
Kremer Racing
Porsche 962 Japan  SUZ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  DIJ Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  DON Kanada  MOT Mexiko  MEX
9 12 9 DNF
1991 Courage Compétition
Team Salamin
Porsche 962 Japan  SUZ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Frankreich  MAG Mexiko  MEX Japan  AUT
8 DNF DNF DNF
1992 Team Tom‘s Toyota 92C-V Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  DON Japan  SUZ Frankreich  MAG
9

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eje Elgh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Britische Formel-3-Meisterschaft 1977
  2. Formel-2-Rennen in Pau 1978
  3. Formel-2-Rennen in Rouen 1978
  4. Formel-2-Rennen in Hockenheim 1978
  5. Formel-2-Europameisterschaft 1978
  6. Formel-2-Rennen in Pergusa 1979
  7. Formel-2-Rennen in Vallelunga 1981
  8. Formel-2-Rennen in Thruxton 1981
  9. Eifelrennen 1981
  10. Formel-2-Rennen in SPA 1981
  11. Formel-2-Europameisterschaft 1981
  12. 500-km-Rennen von Mugello 1984
  13. 500-km-Rennen von Suzuka 1985
  14. 500-km-Rennen von Sugo 1991